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Sonntag, 15. September 2013

Widderideale, die Generationen verbinden, Teil 2: Kameradschaft früher und heute


Teil 2

- Widderkind, Indianerherz
- Winnetou und Old Shatterhand, Blutsbruderschaft als Ideal
- "Semper fi": Marineleitspruch und Karl May
- Kameradschaft in heutiger Zeit - Ein Auslaufmodell?
- Eine Widdervision, die Menschen verbindet





Widderkind, Indianerherz


Dies ist ein Bild von Widderkind Bille im Alter von etwa 8 Jahren. Jeden Fasching nähte ihre Mutter für sich selbst,  für ihre Kollegin in der Kinderkrippen-Gruppe, für Bille und ihren Liebling "Tiger" (der eigentlich ein junger Löwe und eine Handpuppe war) das gleiche Kostüm. In diesem Jahr waren sie also eine Indianerfamilie. 

Es war der Beginn einer inneren Entdeckungsreise, in der im Lauf von mehreren Jahren für Bille immer klarer wurde, dass sie in ihrem Herzen, in ihrer Seele indianisch war. Sie spürte eine solch tiefe Herzensverwandtschaft zu den nordamerikanischen Indianern, dass sie sich zum ersten Mal im Leben tief drinnen nicht mehr allein und fremd fühlte.
Auf der anderen Seite der Erdkugel gab es tatsächlich Menschen, die fühlten und die sich ausdrückten, wie sie selbst es empfand. Das war eine große Entdeckung, die Bille nie mehr loslies. Diese Entdeckung verdankte sie den Büchern von Karl May und einem Jugendbuch mit dem Titel "Blauvogel", das eine wahre Begebenheit erzählte. Sie las sie immer und immer wieder von vorn, um in diese Welt einzutauchen, in der sie zuhause war.


Winnetou und Old Shatterhand, Blutsbruderschaft als Ideal


Oft wurde Karl May vorgeworfen,  geschichtliche Zusam- menhänge und kulturelle Details falsch dargestellt zu haben.
Doch war für Widderkind Sibylle nur wichtig, dass die beschriebene Geisteshaltung, Mentalität und Gesinnung der Indianer sich richtig anfühlte.

Sie identifizierte sich jedoch ebenso mit Old Shatterhand wie mit Winnetou. Beide lebten sie innere Bilder und Ideale von Bille, die Widderqualitäten auf höchstem ethischen Niveau entsprachen. Daran konnte sie sich orientieren und einen Weg finden, zu dem Menschen heranzuwachsen, den sie in ihrem Herzen spürte.

Dabei strebte sie wie selbstverständlich auch für sich selbst danach, diese hohen Ideale leben zu können. Dafür ein ganz konkretes Beispiel, das eine Verbindung zu meiner Erzählung "Widderkind-Widderkraft" herstellt:

Da Winnetou und Old Shatterhand selbst die größten Schmerzen noch mit einem Lächeln ertragen konnten, was ein Beweis für deren besondere Tapferkeit darstellte, übte sie sich in den Jahren nach ihrem Sportunfall darin, ihre Rückenschmerzen klaglos und lächelnd zu ertragen und war sehr stolz darauf, dass es ihr gelang. Dass sie damit unterstützt hatte, dass der schwere Rückenschaden viel zu spät entdeckt wurde, wusste sie nicht. Und natürlich erzählte niemand an Lagerfeuern von ihrer Tapferkeit. Doch Bille genügte die bestandene Probe vor sich selbst.

Trotz dieser Schattenseite aus missverstandener Tapferkeit, zeigt das Beispiel, was ein Kind zu leisten und zu entwickeln vermag, wenn es von Menschen vorgelebte Ideale findet (auch wenn es in Romanform und imaginär ist), die dem eigenen Wesen entsprechen. 

Die Widder-Kindern zugeordneten Schattenseiten wie Ungeduld, Kurzbegeisterung wie ein Strohfeuer, mangelndes Durchhaltevermögen, Unbeherrschtheit, unberechenbare Impulsivität bis hin zu aggressiver Rücksichtslosigkeit, kommen natürlich  auch oft vor und Billes Wutausbrüche konnten wirklich heftig sein. Doch leben in jeder Seele einer Widderpersönlichkeit die "hehren Ideale" eines Menschen, der seine Kampfkraft aus Liebe und zum Wohle anderer Menschen einsetzen will. 


Ihre Willenskräfte sind herausragend.

Und noch etwas traf  in der Geschichte von Winnetou und Old Shatterhand Widderkind Sibylle tief ins Herz. Ein weißer und ein rothäutiger Mensch begegnen sich in der Fremde und spüren sofort, dass sie seelenverwandt sind. Die Umstände machen sie zu Todfeinden, doch ihre Herzen hoffen auf einen Weg, der ein neues Leben miteinander wahr werden lässt. Mit wahrem Heldenmut kämpfen sie auf Leben und Tod gegeneinander, doch Old Shatterhand findet eine List, die beider Leben rettet, ohne dass es einen klaren Sieger oder Verlierer gibt. Das öffnet einen ehrenvollen Weg zur Versöhnung.

Widderpersönlichkeiten haben ein natürliches Ehrgefühl 
und eine gesunde Form von Stolz
die in jetzigen Zeiten kaum noch gefördert werden.

Also, zurück zu den beiden Feinden Winnetou und Old Shatterhand, die nun die Chance hatten, zu Freunden zu werden. Ehrlich und mit schlichten Worten sprachen beide aus, dass sie den anderen von Herzen lieb hatten und etwas ganz besonderes füreinander empfanden. Sie vermischten in einem Ritual ihr Blut miteinander und tranken es. So wurden sie zu Blutsbrüdern und daraus wuchs eine Verbindung mit einer starken, auch über hunderte und tausende Kilometer hinweg funktionierenden, telepathischen Kommunikation. Beide empfanden es als selbstverständlich, für den anderen da zu sein, durch ihr Tun das zu geben, was den anderen beglückt und notfalls mit dem eigenen Leben für den anderen einzutreten. 




Freundschaft, Kameradschaft, Blutsbruderschaft sind Werte, die ein Widderherz warm werden lassen. Das Sternzeichen Wassermann hat auch mit Kameradschaft zu tun, doch hat dessen Art andere Schwerpunkte und steht in anderen Zusammenhängen als die hier beschriebene.

Wie gern hätte Bille einen Blutsbruder oder eine Blutsschwester gehabt. 
Immer hielt sie danach Ausschau oder versuchte Kinder, die sie mochte, davon zu begeistern. Als Erwachsene wurde es leider auch nicht leichter. In psychologischen und esoterischen wie spirituellen Kreisen sind Widderideale leider nicht so gern gesehen. Sie erscheinen zu archaisch, zu wenig ätherisch oder vergeistigt. Doch damit tun sie den Widdern Unrecht.

(Das 1.Foto zeigt Pierre Brice als Winnetou, das 2. Foto  mit Lex Barker als Old Shatterhand. Beide stammen aus Pierre Brice Autobiographie "Winnetou und ich". Für ihn war Winnetou mehr als eine Rolle. Es war eine Verkörperung seiner eigenen menschlichen Ideale. Er lebte Winnetou und wurde so auch als Ehrenmitglied in einen nordamerikanischen Indianerstamm aufgenommen.)


"Semper fi": Marineleitspruch und Karl May

Vor gar nicht langer Zeit wurde die erwachsene Sibylle auf eine amerikanische Krimiserie aufmerksam gemacht, die "Navy-CIS" heißt. Eigentlich guckte sie seit ewigen Zeiten keine Krimis mehr. Doch diese Serie schlug sie in Bann und trotz heftiger Mordfälle und dem Anblick sezierter Leichen, fühlte sie sich danach erstaunlich positiv. Immer öfter musste sie an ihren Opa denken und sie wusste, das hätte ihm gefallen. Es ist der besondere Kameradschaftsgeist, der dort gezeigt wird, die Mischung aus Ernst und Humor, die plötzlich Werte wieder aufleben ließ, die fast vergessen schienen. 

Der Leitspruch des amerikanischen Marine Corps ist:
"Semper fidelis" oder kurz "Semper fi". 
Das bedeutet "Für immer treu". 

Viele Marinesoldaten fühlen sich über ihre aktive Zeit hinaus dieser Haltung verpflichtet. Der Opa von Bille-Maus hätte das sofort bestätigt. Ohne Soldatentum und Kriegshandlungen zu beschönigen oder zu idealisieren, hat sich doch in diesem Ausspruch das Widderideal wahrer, zuverlässiger Kameradschaft unter "Kampf- und Lebenskampfgefährten" neu manifestiert.

Was das mit den Büchern von Karl May und seinen Heldengestalten zu tun hat?
Hier wie da geht es um das Ringen mit ethischen Werten des Menschseins in einer Welt, die von Kampf, von Sieg und Niederlage, von Konkurrenz und Ausstechen, von Ellbogenverhalten und Einzelkämpfertum geprägt ist. 

Jeder Mensch, der die Widderkräfte in sich erlösen will, muss die Kräfte des Gegenzeichens Waage integrieren. Dann kann er die eigenen Kampf- und Durchsetzungskräfte für ein liebevolles Miteinander, für Frieden, Achtung und Respekt einsetzen. Nur so kann ein Mensch seine Fähigkeiten als Einzelkämpfer in den Dienst naher Beziehungen stellen und immer aufs Neue seine Ritterlichkeit und seinen Edelmut unter Beweis stellen, in dem er gerade in schwierigen Zeiten seine Treue umso mehr durch Taten zum Ausdruck bringt. Kameraden gehen miteinander durch dick und dünn.

- Kameradschaft ist eine Ausdrucksform der Liebe -


Kameradschaft in heutiger Zeit - Ein Auslaufmodell?

Durch die schrecklichen Ereignisse des 2. Weltkrieges und der Verurteilung des deutschen Volkes als Aggressoren, feindliche Eroberer und Völkermörder, wurden in Deutschland, aber auch weltweit, die alten Kriegerideale und eine Heldenverehrung zu Recht in Frage gestellt. Es sind entgleiste, abründige Aspekte des Widderprinzips, die sich damals verselbständigten und als Vernichtungswelle die Menschen vieler Länder überrollte.

Wie immer nach solchen Extremsituationen, wurde jedoch auch ein Großteil der darunter verborgenen Werte mit weggeworfen. Da der Begriff Kamerad so stark mit dem Soldatenleben in Verbindung stand, geriet dieser Aspekt menschlichen Miteinanders in Verruf oder zumindest immer mehr in Vergessenheit.

Heutzutage  wird beklagt, dass sich Menschen in vielen Situationen nicht mehr aktiv solidarisch zeigen, sondern beispielsweise still danebenstehen oder einfach wegsehen, wenn jemand zusammengeschlagen wird. Doch auch in weniger dramatischen Situationen zählt eine menschliche Treue, die sich auch in aktivem Füreinander zeigt, deutlich weniger als z.B. Konkurrenzfähigkeit (ebenfalls ein Widderprinzip). Es ist ein umfangreiches Thema, was den Rahmen eines Blogbeitrags sprengt. 

Auf einen mir wichtigen Aspekt zusammengefasst, wird heute den Werten der Widderkräfte, die verbinden, die einen Zusammenhalt stärken, viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Dagegen sind die trennenden, ausschließenden Widder-Eigenschaften immer noch im Aufwind.

Doch werden im Geiste des Wassermannzeitalters, in dem der Bereich von Freundschaft, Kameradschaft und Teamgeist  neu in den Vordergrund rückt, auch die edlen, ethisch wertvollen Aspekte der Widderkräfte eine Wiedergeburt erleben.

Eine Widdervision, die Menschen verbindet

Widderbetonte Menschen werden oft zu Pionieren in einem Lebensbereich, der sie besonders begeistert. Jetzt, wo wir in das neue Zeitalter des Wassermanns hineinwachsen, werden sich eben diese Pioniere für Werte und Lebensweisen engagieren, die zu neuen Ufern führen.

Früher waren diese Pioniere oft Entdecker (neuer Kontinente, neuer Länder und Flussläufe bis in Urwaldgebiete hinein) oder Eroberer anderer Länder. Immer haben Pioniere, ob geographisch, wissenschaftlich oder künstlerisch ein großes Maß an Risikobereitschaft getragen, ließen sich von Ablehnung, Hohn und Missgunst nicht irritieren. Sie brauchten Mut, unbeirrbaren Glauben an sich selbst und ihren inneren Auftrag und eine gewisse Portion Gradlinigkeit, die auf andere auch rücksichtslos wirken kann.

Das wird auch für die Pioniere der heutigen und zukünftigen Zeit nicht anders sein. Widder setzen gern neue Impulse, bringen Steine ins rollen, die auch mal zu einer Lawine werden können, die alles mitreißt, was ihr nahekommt. Menschen, die gern am Vertrauten festhalten, macht das Angst. Sie müssen erst sehen lernen, dass Widdergeborene (ob als Sonnenzeichen oder Aszendent) oft in ihrem Inneren Lichtträger sind, die aus göttlichen Sphären einen Ruf erhalten haben, ihren Mut und ihre Kampfkraft für einen Neubeginn einzusetzen, für einen Aufbruch in neue Welten, so wie es Auswanderer auf andere Kontinente getan haben. In Zeiten globaler Vernetzung ist das nicht mehr einschneidend genug, als dass es dem Zeitgeist genügen wird.

Und auch im Bereich der Menschlichkeit werden diese Menschen sich berufen fühlen, sich für ein lichtvolleres, liebevolleres menschliches Zusammenleben einzusetzen. Die Gruppe Silbermond hat dazu einen sehr guten Hit geschrieben mit dem Titel: 

"Krieger des Lichts"
  
Im Refrain kommen folgende Textzeilen vor: 

"Ihr seid gebraucht hier
Macht euch auf den Weg
An alle Krieger Krieger des Licht
An alle Krieger des Lichts, wo seid ihr?"

"Das ist ein Aufruf 
Und dieser Aufruf
Geht an alle Krieger des Lichts
An alle Krieger des Lichts"


Lichtkrieger sind Widderpioniere im Auftrag des Wassermanngeistes !


Ich wünsche Euch allen
den Mut und die Aufbruchskraft,
um in diesen Zeiten des Uranus in Widder
Impulsen des Neubeginns
folgen zu können

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