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Astrologie - Transpersonale Psychologie -Psychosynthese - Ganzheitliche Pädagogik - Lebenssinnfragen - Menschsein im neuen Zeitalter

Samstag, 25. März 2017

Die Weitergabe von Lebenserkenntnis als Lebenserbe - Saturn und Chiron im Quadrat - Teil 2

Menschliche Würde, Lebenssinn
und würdevolles Sterben

Die aktuelle Gestirnskonstellation
von Saturn und Chiron tiefer verstehen

Teil 2


- Vererbung von Lebenserkenntnis: Ein Geschenk an die Nachwelt

In einer Welt, in der das Single-Dasein immer mehr zunimmt und auch bewusst auf Familiengründung verzichtet wird – auch von Paaren – ist gleichzeitig eine traditionelle Form des Lebenssinns geschwunden.

Nachkommen in die Welt zu setzen, galt früher als ein wesentlicher Beitrag zum Fortbestehen der Menschheit. Somit hatte Familiengründung und das Pflegen von Familienwerten eine unmittelbare Bedeutung für das Gefühl eines erfüllten Lebens.

Auf ganz persönlicher Ebene gab und gibt es zusätzlich die Möglichkeit, ein eigenes Lebenswerk direkt an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Die eigene Berufung setzte sich in der Berufung der Kinder fort. Das tiefe Gefühl von Lebenssinn blieb oder bleibt so für die Nachwelt erhalten. Der eigene Tod bedeutete nicht das Ende von allem, wofür ein Mensch gelebt hatte (z.B. Familienbetriebe, Künstler- und Artistenfamilien).

Aus einer solchen generationsübergreifenden Familien-Berufung gingen und gehen auch heute noch herausragende Persönlichkeiten hervor, die mit der Familien-Erfahrung im Rücken mit neuen Schwerpunkten ein sinnvolles Leben führen.

Die Schattenseite eines solchen Lebensmodells ist ein Druck auf junge Menschen, sich in einem Leben etablieren zu müssen, das eventuell ihrer eigenen inneren Berufung widerspricht. Die Wahl läge dann zwischen dem, sich für die Familie zu verbiegen – oder - das Lebenswerk der Eltern, vielleicht sogar auch noch der Großeltern, zum Sterben zu verurteilen. Das ist ein Konflikt, der nur zu lösen ist, wenn die äußere Form losgelassen werden kann und Familien auch andere Wege finden, die gewonnenen Lebenserfahrungen an die nächste Genration weiterzugeben.

Künstler verschiedener Genres können über ihre Werke etwas erschaffen, das ihr eigenes Leben überdauert. Diese Werke werden oft ähnlich empfunden wie die Geburt leiblicher Kinder. Die bleibende, vielleicht sogar noch wachsende Wertschätzung der Gesellschaft verleiht dem Sterbenden eine übergeordnete Bedeutung.

Es gibt natürlich noch viele andere Menschen, die z.B. aufgrund eines großen sozialen Engagement am Ende ihres Lebens zufrieden aus der Welt gehen.

Doch was ist mit der großen Gruppe von Menschen, deren Leben scheinbar unspektakulär verlaufen ist, für die nicht anstand, „Große Werke“ zu hinterlassen?

Was ist beispielsweise mit den Müttern, Hausfrauen, Hausmännern, den unzähligen Bürokräften, Servicemitarbeitern, Putzfrauen, Müllmännern?
Ohne Kindern? Oder mit Kindern, die ebenso wenig einen „erhabenen“ Sinn im Tun ihrer Eltern sehen können wie diese selbst? Menschen, die so oft Geringschätzung erfahren?

Was ist mit Kindern und Jugendlichen, die früh sterben?

Was ist mit den chronisch Kranken, durch Behinderungen eingeschränkt lebenden Menschen?

Worin besteht ihr Beitrag für das Leben dieser Welt? Und wie können wir sichtbar machen, ja in Worte fassen, welchen Wert ihr Dasein ausgemacht hat?

Der zeitlose Wert (Saturn in Schütze) jeder individuellen Existenz, liegt in dessen Wesen begründet.

In der Arbeit mit Geburts-Horoskopen ist ein wichtiger Beitrag dazu möglich, einen Menschen in seinem einmaligen Potential wahrzunehmen. Schon viele Male haben Klienten oder Klientinnen in einer Beratung gesagt, dass ich etwas in Worte gefasst habe, für das sie selbst nie die richtigen Worte haben finden können. Ausgesprochen zu hören, was ein Mensch zutiefst als seine Einmaligkeit empfindet, kann einen wichtigen Impuls geben, um den eigenen Wert anzuerkennen..

Nach meiner Erfahrung leben Menschen ihr Potential in vielfältiger Weise. Niemand könnte von außen derart geniale Lösungen für ein komplexes Persönlichkeitsgefüge erfinden, wie eben genau der Mensch, in dem es veranlagt ist! Ich staune immer wieder und beglückwünsche Menschen in Beratungsgesprächen für ihre schöpferische Leistung. So selbstverständlich nehmen sie selbst und ihr Umfeld die entstandene Lebenskunst wahr, als wäre all das nichts besonderes.

Wie die in Teil 1 beschriebene „Dignity-Therapie“ Menschen kurz vor ihrem Tod dabei helfen, sich die eigenen Lebensfrüchte anzuerkennen und ein geistiges Erbe zu formulieren, so leistet auch die astrologische Arbeit einen wichtigen Beitrag dazu, Menschen zu würdigen und sie in einer Haltung innerer Würde zu bestärken.

Das kann zu einer Heilung eines Urschmerzes beitragen, den jeder Mensch als abgegrenztes, begrenztes Wesen in sich trägt. Denn das Verständnis des persönlichen Beitrags zur Fülle und Vielfältigkeit der Schöpfung, ist das, was uns alle verbindet. Respekt für das eigene Sein und Selbstachtung sind grundlegende Werte, die gepflegt werden wollen.

Darin zeigt sich eine erlöste Form
der Saturn-Spannung zum Chiron im Zeichen Fische.



- Ein wohlwollender Rückblick auf vergangenes Leben als Same der Zukunft

Der Wert eines jeden einzelnen als Teil des großen Ganzen existiert unabhängig von gesellschaftlichen Wertmaßstäben. Er geht nie verloren.

In der Lebenskette der Generationen bildet ein jeder eine Perle, die dieser Kette eine Einmaligkeit in der Unendlichkeit verleiht.

Die in Muscheln gewachsenen Perlen entstehen aus einer Störung. Es sind eingedrungene Staubkörner, die in Perlen verwandelt werden. So ist auch mit schmerzvollen Erfahrungen und als Fehler und Versagen empfundenes Handeln. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Reifung.

Die Perle, die Du bist, gewinnt ihre Schönheit aus der Fülle unterschiedlichster Erfahrungen und Erkenntnisse.

Da Dein Potential unendliche Ausdrucksmöglichkeiten enthält, bist Du niemals fertig!

Darum gibt es schlussendlich kein Versäumnis, denn wir alle leben nur einen Ausschnitt dessen, was uns möglich wäre.



Sei wie Du gemeint

Sei auch Du, wie Du gemeint,
von innen her, von Deinem Sein.
Sei, wie jede Zelle in Dir weiß,
dass Du es bist, nur Du sein kannst.

Sei auch Du wie alles Leben,
von der Schöpfung so gewollt,
wie es sich zeigt durch Tag und Nacht,
unverändert wandelbar und unverkennbar.

Sei auch Du wie jeder Baum,
Stetig wachsend in eigenem Tempo,
innehaltend, scheinbar erstarrt zur Winterszeit,
frisch erblüht, Früchte tragend im Sonnenlicht.

Wie anders als göttlich ist zu nennen
das, was Dich einmalig Du sein lässt?
Lebe Dein „Ich“ in größter Würde,
eingedenk dessen, dass Du bist, was Gott gewollt.

HAS

I

Ich wünsche Allen einen erholsamen, sonnigen Sonntag



Samstag, 11. März 2017

Menschliche Würde, Lebenssinn und würdevolles Sterben - Saturn-Chiron-Quadrat- Teil 1


Menschliche Würde, Lebenssinn
und würdevolles Sterben

Die aktuelle Gestirnskonstellation
von Saturn und Chiron tiefer verstehen

Teil 1

Seit Dezember 2016 bis Dezember 2017 gibt es eine Quadrat-Spannung zwischen dem Saturn im Tierkreiszeichen Schütze und dem Chiron im Tierkreiszeichen Fische. Drei:mal wurde und wird diese Konstellation exakt:

29. Dezember 2016, 1. Mai 2017, 2. bis 3. November 2017
So wie diese Kräfte-Verbindung schon im Vorfeld etliche Wochen vor dem exakten Aspekt spürbar wurde, so wird sie auch im nach hinein noch einige Wochen nachklingen.

Als ich über die Herausforderungen dieser Zeitgeist-Spannung nachdachte, wurde ich von einer Freundin auf ein Buch aufmerksam gemacht, dessen Inhalt mir schlagartig einen Zugang für ein tiefes Verständnis schenkte. Die daraus entstandenen Gedanken möchte ich gern mit Euch teilen.


- Lebensentfaltung – Lebensreife – Ernte

Jeder Mensch trägt eine einmalige Mischung von schöpferischen Kräften in sich, die durch ihn lebendig werden wollen. Wie die Samen in einer Samenkapsel warten diese Anlagen auf die passenden Gelegenheiten, um im Konkreten zur Entfaltung zu kommen. Wie viele der mitgebrachten Samen aufgehen, weiß niemand. Es sind ihrer viele.

Ob aus diesen Samen Grashalme, kleine Blumen oder große Bäume werden, spielt für die Vielfalt des Lebens keine Rolle, denn alle werden an ihrem Platz gebraucht. Wie viele Früchte diese wiederum hervorbringen, ist unüberschaubar.

In der Astrologie entspricht diese Analogie dem Wachstumsprinzip des Tierkreiszeichens Schütze, in dem der Planet Saturn zur Zeit steht. Die Saturnkräfte fördern in der Persönlichkeit des Menschen Ernsthaftigkeit, Tiefe, Klarheit und die Fähigkeit, das Wesentliche herauszukristallisieren. Im Schützen geht es dabei um die Essenz des eigenen Lebens, von den vielen Äußerlichkeiten befreit, die sich drum herum ranken.

Sterben bedeutet das Ende einer Lebensform!

Sterben bedeutet die Befreiung der Essenz, die sich zu gegebener Zeit eine neue Form sucht!

Das Sterben der Frucht legt den Kern frei, in dem das Potential für neues Leben ruht!

- Sterben innerhalb des Lebens und am Ende eines Menschenlebens

Die Schütze-Energien regen Wachstum, Ausdehnung, Blüte und Fruchtbildung an, der Saturn die Reduzierung, Rückbildung und Kristallisierung, um aus der Fülle das zu bewahren, was eine zeitlose Bedeutung hat.

Im Verlauf eines Lebens geht jeder von uns durch verschiedene Entwicklungszyklen, beginnt Neues und schließt Altes ab. Jede größere Lebensphase braucht, dass wir uns mit Dingen wie auch persönlichen Eigenschaften identifizieren und sie uns zu eigen zu machen. Wir füllen sie mit Leben, dadurch, dass wir ihnen eine persönliche Bedeutung geben.

Je tiefer ein Mensch Identifikation und auch Lebenssinn in bestimmten Lebensbereichen findet, desto größer wird das Bedürfnis, das Erreichte im Konkreten immer mehr auszudehnen und noch zu übertreffen. Der ständige Wunsch nach Wachstum ist ansich natürlich.

Doch braucht es eine Begrenzung und regelmäßige Erneuerung, um ein Wachstum in die Tiefe zu ermöglichen. Hat ein Mensch das Potential bestimmter Lebenserfahrungen ausgereizt, muss die dazu gehörige Lebensform „sterben“.

Hier einige Beispiele:

Jede Mutter, jeder Vater wird irgendwann die Erfahrung machen, die erwachsen gewordenen Kinder in ihr eigenes Leben entlassen zu müssen. Somit geht der Lebens-Schwerpunkt „Elternschaft“ in der bis dahin gelebten Form zu Ende.

Es steht an, die gewonnenen Erfahrungen in ihrer tieferen Bedeutung für die eigenen menschliche Reifung zu erkennenund sich anzuerkennen. Die Wertschätzung für die eingebrachte Lebensleistung ist enorm wichtig, um weiter gehen zu können. Doch auch das Erkennen von Versäumnissen oder Fehlern, kann zu einem konstruktiven Motor für zukünftige Entwicklungen werden.
Auch wenn Kinder immer im Herzen unsere Kinder bleiben, geht es nun um eine Rückbesinnung auf sich selbst.

Du bist mehr als diese eine Rolle, die Du ausgefüllt hast!

Du bist mehr als eine besondere Aufgabe, die Du gewählt hast!

Genauso ist es mit einem beruflichen Schwerpunkt. Gerade in der heutigen Zeit wird deutlich, dass das Leben ständige Veränderungen mitbringt. Eine Anstellung oder gar ein ganzer Berusfszweig kann verschwinden. Ein Unternehmen kann bankrott gehen, die Gesundheit kann eine Neuorientierung fordern. Aber auch eine innere seelisch-geistige Veränderung kann vehement danach rufen, den vertrauten Beruf aufzugeben und etwas ganz anderes zu beginnen.

In jedem dieser Fälle ist es wichtig, nicht den Blick allein auf das Verlorene zu richten, sondern auf das eigene Innere mit seinen vielen Möglichkeiten zu gucken. Ein neuer Same möchte aufgehen! Wie kann ich das unterstützen? Solche Fragen öffnen den Blick und setzen Kräfte für eine Lösung frei.


- Persönliche Lebensessenz als Würdigung seiner selbst – zeitlos, ewig !

Bei jedem Ende, jedem Tod eines vertrauten Lebens geht es darum, das Wesentliche der Erfahrungen bewusst mitzunehmen und zu würdigen!

Umso mehr Bedeutung braucht es eine solche Würdigung am Ende eines Menschenlebens!

Dabei spielt es keine Rolle, wie lang ein Leben gedauert hat. Ein Sterben in Würde hat unmittelbar mit einer Würdigung dieses Lebens für den Sterbenden selbst und für seine Angehörigen zu tun.

Den Anstoß für diesen Artikel gab die Buchempfehlung einer Freundin. Es heißt:

Reden über Sterben“

herausgegeben von Elena Ibello und Anne Rüffer des Teams „Palliative Zürich“, einer Organisation, die sich der Sterbebegleitung widmet

In diesem Buch gibt es einen ausführlichen Beitrag über eine in Kanada entwickelten Methode, die sich „Dignity-Therapie“ nennt und als eine Anwendung spiritueller Fürsorge (orig. spiritual care) am Lebensende verstanden wird.

Die idarin geschulten Sterbe-Begleitpersonen bekommen unter anderem einen klar ausgearbeiteten Fragebogen an die Hand, um in nur dreimal einer Stunde Gespräch mit den Sterbenden Lebenswerte und Lebenswertes herauszukristallisieren und ihre persönliche Bedeutung spürbar werden zu lassen.

Ich möchte diesen Fragenkatalog als Anregung an Euch weitergeben, mit dem Hinweis, dass ich die Fragen stellvertretend für alle Sterbeprozesse unterstützend finde:
  1. Erzählen Sie mir ein wenig aus Ihrem Leben; besonders über die Ereignisse, an die Sie sich am meisten erinnern oder die am wichtigsten in Ihrem Leben waren. Was war Ihre beste Zeit?
  2. Gibt es bestimmte Dinge, die Sie Ihrer Familie über sich mitteilen wollen? Gibt es bestimmte Erinnerungen, die Sie mit Ihrer Familie teilen wollen?
  3. Was waren die wichtigsten Rollen, die Sie in Ihrem Leben eingenommen haben (familiär, beruflich, gesellschaftlich, etc.)?
  4. Warum waren Ihnen diese Rollen wichtig und was haben Sie Ihrer Meinung nach darin erreicht?
  5. Was waren Ihre wichtigsten Taten, worauf sind Sie besonders stolz?
  6. Gibt es Dinge, von denen Sie merken, dass sie noch ausgesprochen werden wollen? Oder auch Dinge, die Sie ihren Angehörigen gern noch einmal sagen möchten?
  7. Was sind Ihre Hoffnungen und Wünsche für Ihre Angehörigen?
  8. Was haben Sie über das Leben gelernt, was Sie gerne anderen weitergeben möchten?
  9. Welchen Rat oder welche Lebensweisheiten würden Sie gerne an Ihre/n …. (Sohn, Tochter, Mann, Frau, Eltern, etc) weitergeben?
  10. Gibt es Worte, Botschaften oder vielleicht sogar dringende Empfehlungen, die Sie Ihren Angehörigen mitgeben möchten, um Ihnen zu helfen, Ihre Zukunft gut zu bewältigen?
  11. Gibt es andere Dinge, die Ihnen während dieses Gesprächs einfallen und die Thema sein sollten?


Als nächstes möchte ich Euch vermitteln, wie mich der Ansatz dieser „Dignity Therapie“ verstehen ließ, welche Botschaft, der „Zeitgeist“ und in diesem Jahr mit der Spannung zwischen Saturn und Chiron geben möchte.


- Individuelles Leben und das Echo im unendlichen Sein – Heilung einer
scheinbar unüberwindlichen Trennung

Die Lebenskräfte des Saturn geben einem Menschen ein klar abgegrenztes Identitätsgefühl, wobei die Schütze- (und Jupiter-)Kräfte diese Grenzen immer wieder ausdehnen und so den gewohnten Rahmen der Persönlichkeit wachsen lassen.

Der Chiron steht symbolisch für das immer wieder als schmerzhaft empfundene Wissen um die Trennung von einer allumfassenden Einheit, die sich aus dem Erleben von Individualität ergibt.

Im Tierkreiszeichen der Fische geht es um die Auflösung trennender Ego-Grenzen zugunsten einer wieder gewonnenen Verbundenheit mit der Schöpfung, dem Göttlichen, dem allumfassenden Sein.

Was die Schütze- und die Fische-Kräfte gemeinsam haben, sind ihr Streben nach wahrer „religio“, einer Rückbindung des Menschen an seinen göttlichen Ursprung.

Während es unter dem Schütze-Thema eher um eine persönliche Beziehung mit einer personifizierten Gottesgestalt geht (Gott-Vater, Heilige Mutter Gottes, Gottessohn Jesus-Christus, Prophet Mohammed, Buddha, Gottheiten verschiedener Kulturen) – geht es beim Zeichen der Fische um eine unmittelbar empfundene Verbindung seiner selbst als Mensch mit allem, was lebt. Diese Verbundenheit überwindet die Trennung, in dem die göttliche Essenz im eigenen Wesenskern gleichzeitig zur göttlichen Essenz in allen anderen Lebensformen spürbar wird.

Die Wahrheit beider Zugänge zu einer göttlich-religiös-spirituellen Verbundenheit existiert neben und miteinander. Und eben dieses Miteinander von nur scheinbar sich widersprechenden Wirklichkeiten ist mit der 90°-Spannung zwischen Saturn in Schütze zum Chiron in den Fischen angesprochen.

Bis zum Punkt einer Lösung oder Erlösung wird diese Spannung meist als ein Widerspruch erlebt, in dem das Trennende schmerzhaft in den Vordergrund drängt. Der Wunsch nach unendlicher Verbundenheit kann gleichzeitig eine Angst auslösen, sich endgültig zu verlieren, persönlich unterzugehen. Das gilt für Einzelpersonen ebenso wie für Gesellschaften.

Die an den Flüchtlingswellen entflammten Glaubenskämpfe und kulturellen Identitätsfragen zeichnen ein deutliches Bild von den existenziellen Ängsten, die unter einer solchen Spannungslage in Bewegung geraten. Diese Ängste einfach mit einer politischen Polarisierung zwischen links und rechts abzutun, entspringt wiederum dem Wunsch, sich in einer vertrauten Ideologie auf sicherem Boden zu fühlen.

Wirkliche Erlösung in dieser starken Spannungslage kann nur durch eine wertfreie Auseinandersetzung mit der Urangst entstehen, die tief im Menschsein ansich verwurzelt ist. Dafür gibt es keine simple Zuordnung oder einfache Lösungsstrategie.

Persönlich wie gesellschaftlich geht es um ein Sterben (Saturn als Hüter der Schwelle und Sensenmann) gewohnter Strukturen, Identitäten und Weltanschauungen (Schütze) – und - um eine Rückverbindung mit dem Kern des eigenen Daseins mit einer gleichzeitigen Wahrnehmung einer uns alle verbindenden Ebene des Lebens (Fische).

Sich der Werte der eigenen Individualität bewusst zu sein, sie anzuerkennen und zu würdigen, beinhaltet ein „Ja“ zur eigenen Einmaligkeit.
Begrenzt zu sein und die eigenen Grenzen zu achten, ist Teil dessen. Sich dieser Begrenztheit aber bewusst zu sein, fordert von jedem, Wirklichkeiten außerhalb des eigenen Radius anzuerkennen. Das ist eine Form der Demut, die sich selbst nicht klein zu machen braucht.

Etwas Sterben zu lassen angesichts des Wissens um Unsterblichkeit, braucht eine Weltsicht, in der Zeit und Zeitlosigkeit gleichzeitig integriert. Erweitern wir unser Verständnis von Zeit (Saturn in Schütze) von einem linearen Verlauf (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) hin zu einer möglichen Gleichzeitigkeit dieser drei Daseinsformen, stehen wir mitten im Paradox von Endlich- und Unendlichkeit.

Angst vor einem Untergang der persönlichen Einmaligkeit löst sich in dem Moment auf, wo die Ewigkeit des einmaligen Beitrags eines jeden Menschen und jeder Kultur nicht mehr in Frage steht.


Ich möchte meine Ausführungen an dieser Stelle erst einmal abschließen, werde mich aber in absehbarer Zeit weiter diesen lohnenden Themen widmen.

Ich wünsche Euch Zentriertheit und Klarheit,

Eure Sibylle

Dienstag, 7. März 2017

Nach langer Zeit zurück!

Statt schriftlicher Arbeit --- Holzarbeit


Ihr habt lange nichts mehr von mir gehört! Doch war es keine müßige Zeit!

Ich habe meine Liebe zur Holzbearbeitung entdeckt und in Form von Restauration und neuen Eigenkreationen umgesetzt

Hier 2 Beispiele intensiver praktischer Arbeit:

a) Holzwerkstattkurs: 

Aus dem Erlernen verschiedener Techniken mit Hilfe von Handwerkzeugen (z.B. Feilen, Stemmeisen) und elektronischen Werkzeugen (z.B. Fräse, Band-, Sich-Kreissäge) vorhandene Fähigkeiten ausbauen.

Folgendes war mein Kursergebnis:



Selbstenworfene "Blutbuche" aus Ahornholz mit Ständer

elektrisch gesägt, gefräst, gefeilt und geschmirgelt
noch unbemalt


b) Schnitzkurse:

Erste Erfahrungen mit Schnitzwerkzeugen (Stemm- und Hohleisen, Geißfuß, Klöpfel)

Mein Projekt: Ein Mandala-Relief in Ahorn



                       Aus Kreisen entwickelte geometrische Figur mit Blüten-Charakter
                                                                        (geölt)


c) Restaurierung von ersteigerten Bauernhof- und Zootieren und Bäumen

Reparieren und Auffrischen über Schleifen, Schmirgeln, Lasieren oder neu Bemalen;







Alle hier gezeigten Tier sind von der Firma "Ostheimer", kamen aus Familien und hatten zum Teil starke Gebrauchsspuren und auch leichte Beschädigungen. Nach abgeschlossener Arbeit bekamen sie eine Festigung mit giftfreiem, wisch- und schlagfesten Seidenmattlack.

(Auf dem Baumbild oben ist auch eine Kuh der Firma "Holztiger" zu sehen.)


SO! Jetzt wisst Ihr, was mich während meiner längeren Blog-Pause umgetrieben hat!

Seid alle herzlich gegrüßt

Sibylle