CHRISTI
HIMMELFAHRT
und
Väter im Rausch
Nachträgliche
Gedanken zu einem doppelten Feiertag
"Väterliche Liebe und Stärkung" HAS |
Zum
Inhalt:
- Auferstehung und Abschied von der irdischen Dimension
- Das Schöpfer-Prinzip von Neptun in der christlichen Tradition
- Vatersein, befruchtende Schöpferkraft, Same des Lebens
- Alkohol als Grenzöffner zu „himmlischer“ Weite
- Vom rituellen Getränk zum Rauschmittel
- VATERTAG, Väter feiern ihre Schöpferkraft:würdig, bewusst, anerkennend
Auferstehung
und Abschied von der irdischen Dimension
Am
Himmelfahrtstag feiern alle Menschen mit christlicher Tradition den
Aufstieg von Jesus, dem Christus, der Ostern von den Toten auferstand
und die Menschen mit dem Wunder konfrontierte, dass auch der absolut
sterbliche Körper des Menschen den Zustand des Todes überwinden und
zu neuem Leben erwachen kann. Davor erzählt die biblische Geschichte
von einem Abstieg Jesu in die Niederungen dunkler, unerlöster
Zustände, in die Seelen kommen können, wenn sie aus destruktiver
Lebensweise, aus tiefen inneren Verstrickungen heraus gestorben sind.
Ohne wenigstens den Ansatz einer Richtungsänderung zu konstruktiver
Gesinnung vollzogen zu haben, gerät manche Seele nach dem physischen
Tod in Zustände, die wir als eine persönliche Hölle bezeichnen
könnten.
Die
Geschichte von Jesus Christus, dem als „Gottes Sohn“ weder ein
qualvoller und gewaltsamer Tod erspart blieb noch der Abstieg in die
Schattenbereiche menschlicher „Seelen-Geist-Erfahrung“ (eigener
Begriff), kann selbst heute noch Mut machen. Das Durchlaufen innerer
Tiefen mit teils sehr schmerzhaften Erfahrungen kann auch für uns
ein Ostern und eine Himmelfahrt bereit halten.
Ich möchte keinesfalls die alten Lehren der christlichen Kirche bestärken, die besagen, dass Leben auf dem Weg zur Erlösung nur durch großes Leid erreichbar ist. Trotz dieser Überzeugung empfinde ich den Verlauf des Sterbeprozesses von Jesus Christus doch aussagekräftig, um ein tieferes Verständnis von großen Wandlungsprozessen zu bekommen. Im Leben und im Sterben von Menschen gibt es alle Spielformen: von leicht und mühelos bis hin zu quälend, zäh und leidvoll. Eine Bewertung anzustellen, wer es „richtig“ gemacht hat oder nicht, ist müßig.
Am
Himmelfahrtstag nun ist es für Jesus, den Christus, an der Zeit,
seine Zeit als körperlich sichtbarer, auferstandener religiöser
Lehrmeister abzuschließen. Offenbar war diese kurze und intensive
Phase ausreichend, um als lebendiges Vorbild Zeugnis davon abzulegen,
welch Potential Menschen in sich tragen. Christus lässt einen
Bewusstseinszustand spürbar werden, der durch die unmittelbare
Verbindung mit der göttlichen Schöpfungskraft (männlich und
weiblich) unvorstellbares Wirklichkeit werden ließ.
Er
selbst verstand seine Fähigkeiten als eine natürliche Fähigkeit
des menschlichen Potentials. So kam es wohl zu der Aussage, dass
jeder einzelne von uns tun kann, was Jesus Christus tun konnte und
noch viel mehr.
In
einem nun freiwilligen Akt des Abschieds von der Erde, von der
irdischen Dimension, kehrt Jesus Christus bereichert um die Extreme
menschlicher Erfahrungen zurück in einen Schwingungs- oder
Frequenzbereich bewussten Lebens, den wir hoch oben im Himmel
ansiedeln – zu recht. Der Frequenzbereich göttlicher Schöpfung,
von dem hier berichtet wird, liegt in einem so schnell schwingenden
Spektrum, dass die Übersetzung in Klang die entsprechenden Töne auf
der Tonskala in einem für die meisten Menschen unhörbar hohen
Bereich wiederfinden würden.
Es wäre nicht nur, sondern es ist tatsächlich notwendig, den Körper mit seinen Sinnesorganen so weiterzuentwickeln, dass eben diese „himmlischen“ Frequenzen hörbar, sichtbar, spürbar, riechbar und schmeckbar werden können.
Utopie?
Unerreichbar? Nur eine Metapher?
Ich
überlasse es meinen Lesern, sich selbst weitere Gedanken dazu zu
machen.
Jetzt
haben wir den ursprünglichen Feiertag „Himmelfahrt“ neu
belebt vor Augen. Um die Verknüpfung mit dem „Vatertag“
zu verstehen, braucht es einen Zwischenschritt – und wie das bei
mir natürlich ist, nehme ich wieder einmal ein astrologisches Symbol
zur Hilfe, dessen realer Sternen-Vertreter hoch oben am Himmel steht:
der NEPTUN.
Neptun
ist das Symbol der Auflösung persönlicher Grenzen, um eine
Allverbundenheit erlebbar zu machen. Die Sehnsucht nach der Einheit
mit dem Göttlichen oder anders ausgedrückt, mit allem Sein, möchte
die individuelle Einsamkeit überwinden. Liebevolle Verbundenheit,
Aufgehobensein in den Armen einer göttlichen Mutter oder eines
göttlichen Vaters, sind eine Ausdrucksform, die das
Schöpfungsprinzip des Neptuns schenken kann.
Doch
wie dahin kommen? Es gehört zum Menschsein, Individualität in Form
eines Ich-Bewusstseins zu erfahren. Wird dieses nicht gesund
ausgebildet, droht eine ständige Überflutung von Sinneseindrücken
und kollektiven Strömungen. Es braucht diese Ich-Instanz als
Verarbeitungszentrale und Impulsgeber für schöpferische
Lebensgestaltung.
An
Christi Himmelfahrt kehrt der Gottessohn zu seinem Vater zurück
und nimmt nun eine erwachsene Stellung an der Seite des Vaters
ein, auf gleichberechtigter Ebene. Die Trennung durch die
irdischen Begrenzungen ist überwunden. Und doch ist gerade diese
neue, bewusste Ebene des Miteinanders nur durch die Erfahrungen
irdischen Lebens und Sterbens, des Abstiegs und Aufstiegs in langsame
(tonal:tief) und schnelle (tonal:hoch) Frequenzbereiche die
Voraussetzung dafür gewesen.
Was
heißt das denn nun für den Menschen in seinem Dilemma von
Ich-Notwendigkeit und Sehnsucht nach Überwindung eben dieser
Begrenzung?
Das
Christentum ist die
Religion von Neptun
und seinem Tierkreiszeichen Fische.
Auf
das Warum dieser Zuordnung kann ich an dieser Stelle nicht weiter
eingehen. Das sprengt den Rahmen und führt zu weit vom Thema dieses
Artikels weg. Es spricht für sich, dass eine
der wichtigsten Botschaften des Christentums die alles verbindende
Kraft der Liebe ist, der Liebe zu sich selbst und allen Kreaturen.
Dazu gehören auch Hingabe, Akzeptanz, Mitgefühl und Vergebung. Es
ist diese Kraft, der zugetraut wird, Berge versetzen zu können und
Wunder hervorzubringen. Das ist es, was Menschen bewegt, sich
einander anzuvertrauen, um zu erleben, wie sich der innere
Widerspruch zwischen Individualität und Verbundenheit in einem
Miteinander auflöst.
Es
sind dieselben Ideale, die das Lebensprinzip des Neptuns
und das Tierkreiszeichen Fische
verkörpert. Jede Schöpfungskraft bringt jedoch auch große
Herausforderungen mit sich. Bei unreifer, unbewusster Anwendung
neptunischer Kräfte können sich viele destruktive, unschöne Folgen
zeigen.
Vatersein, befruchtende Schöpferkraft, Same des Lebens
Der Himmelfahrtstag
stellt also, wie eben beschrieben, eine wichtige Etappe in einer
göttlichen Vater-Sohn-Beziehung dar.
(Ich möchte dabei
betonen, dass für mich das Göttliche immer weibliche und männliche
Aspekte der Schöpfungskräfte beinhaltet. Auch ist dies keine
umfassende Analyse der Bedeutung dieses christlichen Festtages.)
Liegt es vielleicht
daran, dass dieser Feiertag zum Vatertag gemacht wurde?
Die biblische Geschichte
erzählt uns von einer göttlichen Schöpfungskraft, die in der Lage
war, im Leib einer Erden-Frau einen Samen für eine Befruchtung zu
hinterlassen, aus dem ein reales Kind erwächst und in die Welt
geboren wird. Ob wir an diese Möglichkeit glauben oder nicht, so
geht es doch um eine Lebensrealität, die zeigt, dass kreative
Impulse konkrete Wirkungen zur Folge haben. Die Impulse sind nicht
sichtbar, was daraus erwächst schon.
So
besteht die Möglichkeit, aus diesem Tag der Wiedervereinigung von
himmlischem Vater und seinem Erdenkind, einen würdigen Gedenktag für
die Vaterschaft zu machen. Es könnte ein Tag sein, an dem auch die
menschlichen Väter geehrt werden für ihre befruchtende Kraft, ihre
behütende Begleitung und Fürsorge, ganz gleich in welcher Form sich
diese zeigt.
Wie konnte es dazu kommen, dass
für viele Väter dieser Tag ein Tag geworden ist, sich mit anderen
Vätern gemeinsam zu betrinken? Ist es eine Fortsetzung dessen, dass
es ebenfalls eine Tradition bei frisch gebackenen Vätern gibt, die
Geburt eines eigenen Kindes (besonders die eines Sohnes) mit
reichlich Alkohol zu begießen?
Alkohol als Grenzöffner zu „himmlischer“ Weite
In allen religiösen Traditionen, ob in Stammeskulturen oder großen Religionen wurden Wege gesucht, den Geist des Menschen von seinen Begrenzungen zu befreien, den Verstand mit seiner Kontrollfunktion zu überwinden und für unmittelbare Gottes-Erfahrung zu öffnen. Bewusst herbeigeführte Trancezustände halfen und helfen Schamanen und Priestern (beiderlei Geschlecht), ihre Vermittlerfunktion zwischen himmlischen Welten und den Menschen auszuüben.
Alkoholische Getränke
waren und sind ein erprobtes Mittel, eine solche Wirkung
herzustellen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Körper
nicht bereits über regelmäßigen Genuss daran gewöhnt ist. In
diesem Fall hat sich der menschliche Geist mit seinen
Kontrollfunktionen darauf eingestellt und hält die Grenzen trotzdem
aufrecht. Die Dosis müsste deutlich erhöht werden, um wieder eine
Grenzöffnung zu erreichen.
Immer wurden solche im
religiösen Kontext hergestellten Trance-Rausch-Zustände von
erfahrenen Personen begleitet, um eine Eskalation zu verhindern und
notfalls einzugreifen. Anschließend wurden die gemachten Erfahrungen
interpretiert und bei deren Integration geholfen.
Alles, was in einem
solchen Kontext eine Rolle spielt, gehört zum Reich der
Planetenkraft des Neptuns.
Kulturell ist der
gemeinsame Genuss von Alkohol ebenfalls ein beliebtes Mittel
zur Förderung der Verbundenheit. Die persönlichen Grenzen soweit zu
öffnen, dass ein anderer Mensch innerlich nahe kommen kann und
spürbar wird, fällt gerade den Menschen schwerer, deren Kontrolle
durch den Intellekt besonders ausgeprägt ist, was in unserer
Gesellschaft ja erwünscht ist und gefördert wird.
Beherrscht zu sein und
Gefühle unter Kontrolle zu halten, gilt unter Männern immer
noch als ein wichtiges Attribut, um als Mann anerkannt zu werden. Es
verwundert also nicht, wenn männliche Nähebedürfnisse oft erst
unter einer gehörigen Portion Alkohol sichtbare Verbrüderung
erreichen.
Vom rituellen Getränk zum Rauschmittel
Ansich ist gegen den
Genuss von Alkohol zur Förderung von Geselligkeit und menschlicher
Offenheit nichts einzuwenden. Doch ist wie schon erwähnt der
Gewöhnungsaspekt nicht zu unterschätzen. Die Grenzsysteme spielen
sich bei regelmäßigem Alkoholkonsum neu ein und der gewünschte
Effekt bleibt aus.
Außerdem entstehen
durch jede Öffnung persönlicher Grenzen nicht nur Tore zu
anwesenden Menschen. Es entstehen auch Tore zum kollektiven
Unbewussten bei gleichzeitiger Öffnung von Türen zum eigenen
inneren Unbewussten. Je nach Alkoholmenge und Stabilität der
Persönlichkeit kann das mehr oder minder destruktive Folgen haben.
Das möchte ich aber an dieser Stelle nicht weiter ausführen.
Wird Alkohol als
Diener von Neptun-Kräften aus dem Rahmen ritueller Anwendung
genommen und zu einer gängigen Mode der Gesellschaft oder gar einem
Gruppenzwang, sind die daraus entstandenen Rauschzustände
sinnentleert.
Neptun-Kräfte
arbeiten immer darauf hin,
den
Menschen in eine Rückverbindung mit der Schöpfung zu bringen,
dessen
Teil er ist.
Das
gibt ein Erleben von tiefer Sinnhaftigkeit des eigenen Daseins !
In
der Astrologie gibt es ein Symbol für den väterlichen Aspekt der
Männlichkeit – die SONNE.
Gleichzeitig steht die Sonne auch für das Herz
(physisch und im übertragenen Sinn), für Lebensentfaltung
und Lebensfreude.
Zeugungskraft
und Förderung von neuem Leben
ist
eine Herzensangelegenheit.
Vatersein beinhaltet in
diesem Zusammenhang das Versprühen eigener Lebenskraft, um neues
Leben zu schenken. Das können andere bejahen oder es ablehnen.
Unabhängig von äußerer Bestätigung ist diese väterliche Kraft
immer da – wie die Sonne am Himmel, auch wenn wir sie gerade nicht
sehen.
Alltäglicher betrachtet
erscheinen Väter meist weniger „göttlich“. Doch auch ohne
überzogene Ideale trägt jeder Vater dieses Potential in sich.
Vater
zu werden, kann die Herzenskräfte eines Mannes
in
besonderer Weise erwecken.
Die Berührung mit dem
Wunder des Lebens, das durch den eigenen Samen entstanden ist, bildet
eine natürliche Brücke zum Erleben der eigenen inneren
Schöpferkraft und Größe. Darauf ebenso stolz zu sein wie eine
Mutter auf ihre Fähigkeit, ein Kind zu empfangen und zu gebären,
sollte jedem Mann erlaubt sein.
Alle Adoptiv-Väter und
Wahl-Väter sollen hier natürlich ebenso gewürdigt werden, auch wenn sie diese Kraft nicht über den körperlichen
Weg lebensspender Kraft leben. Für sie geht es darum, das beschriebene
Potential allein über die Herzensebene zu wecken. Ihr tiefes,
inneres „Ja“ zu einem Kind oder mehreren Kindern, kann ebenfalls
schöpferische Energien freisetzen, die für Vater und Kind ein Feld
der Selbst-Entfaltung und wiederkehrender Lebensfreude entstehen
lässt.
Das Potential eines
jeden Vaters zu feiern, erscheint mir ebenso angemessen wie die
offene Anerkennung all dessen, was Mütter ihren Kindern geben.
Himmelfahrt
und Vatertag haben
einen inhaltlichen Zusammenhang, auch wenn die Wahl für diese
Kombination keine tiefgründigen Ursachen haben mag. Zur Feier des
Tages sein Glas zu erheben und anzustoßen, ist eine Möglichkeit,
die Begrenzungen des Alltags für einen Moment zu überwinden und
eine tragende Verbundenheit mit all den bekannten und unbekannten
Vätern dieser Welt zu spüren – und vielleicht ja auch ein
bisschen mit dem väterlichen Gott, der väterlichen Schöpfungskraft,
die alle Menschen beseelt.
Ob Väter diesen Tag nun
mit der ganzen Familie, als Vater-Kind-Tag oder in Gemeinschaft mit
anderen Vätern begehen, lohnt es sich, diese Zeit der Anerkennung
bewusst und mit ganzem Herzen zu genießen.
"Vaterkraft-Lebenskraft" HAS |
Ich danke allen
Menschen,
die ihre „sonnigen“
väterlich-schöpferischen Kräfte zum Ausdruck bringen,
für ihren Beitrag zu
unserem Leben.
Seid herzlich gegrüßt,
Eure Sibylle
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