Die
Lehre des Saturn
Saturn
zeigt sich von neuer Seite
mit
alt vertrauten Anliegen und Herausforderungen,
aber
ungewöhnlichen, unerwarteten Lösungswegen
WARUM?
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Saturn steht nun für längere Zeit im Zeichen des Schützen
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Saturn nähert sich einer Quadratspannung mit Neptun
-
Pluto in Steinbock transformiert nach wie vor saturnische Belange
WAS
FORDERTE SATURN VON JEHER?
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Strukturiere, Konzentriere, Kristallisiere, Erhalte Ordnung,
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Wahre die Traditionen und halte Dich an Gesetze
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Sei ernsthaft, gewissenhaft, verlässlich, verantwortungsbewusst
-
Richte Dich auf und stehe fest im Leben
-
Hindernisse sind dazu da, überwunden zu werden, also suche
ausdauernd und unermütlich nach einer Lösung
-
Gehe unbeirrbar Deinen Weg
-
Berücksichtige den Faktor der Zeit, behalte den Unterschied
zwischen Zeitquantität und Zeitqualität im Bewusstsein
-
Es gibt den richtigen Augenblick,
den
Moment von innerer und äußerer Übereinstimmung
WAS
IST JETZT ANDERS ?
Über
sehr lange Zeit standen Pluto und Saturn in unmittelbarer
Verknüpfung, denn Saturn stand im Plutozeichen Skorpion und der
Pluto in Saturns Zeichen Steinbock mit gleichzeitiger Spannung von
Pluto zum Uranus.
Es
gibt kaum eine Konstellation, die derart radikal nach Veränderungen
und grundlegenden Wandlungen ruft. Sich einerseits gegenseitig
verstärkend, kämpften diese drei Kraft-Pakete doch andererseits
auch miteinander um die Art, wie dieser Wandel abzulaufen hat und mit
welchem Ziel er zu verfolgen sei. Die Brisanz dieser
spannungsgeladenen Konstellation hat uns alle über Jahre hinweg in
Atem gehalten.
Nun
hat sich die Dynamik verändert, doch ist es auch leichter geworden?
Alle
Menschen, die in den letzten Jahren persönlich, gesellschaftlich
oder global mit schweren, angespannten oder auch hoch explosiven
Umständen konfrontiert waren, sehnten sich nach einem großen
Durchbruch, nach Umbruch oder einem sprungartigen Ebenenwechsel, der
Tore zu einer neuen Dimension des Lebens ermöglichen sollte.
Doch
in vielerlei Hinsicht erscheinen die Ergebnisse enttäuschend mager,
frustrierend in seiner Ähnlichkeit mit dem vorher Gewohnten.
Sollte
das schon alles gewesen sein?
So
viele haben über lange Zeiträume alle Reserven mobilisiert, um
durchzuhalten, haben immer wieder neu um Vertrauen gerungen. Und doch
scheint das Leben weiterhin Opfer zu fordern, melden sich ungelöste
Spannungen, für die es immer noch keine Auflösung zu geben scheint.
Woran
liegt das?
Haben
die Menschen etwa nichts dazu gelernt? Sind wir falschen Hoffnungen
auf den Leim gegangen? Oder ist es gar eine Illusion, dass der
einzelne Mensch durch innere und äußere Aufarbeitung und
Weiterentwicklung sein Schicksal selbst gestalten kann?
Der
Saturn und das Schicksal
-
Schicksal: ein umstrittener Begriff
-
Du bist deines eigen Glückes Schmied!
-
Lieber Gott, Dein Wille geschehe!
Diese
Situation zeigt uns einen anderen Aspekt von Saturn, den wir seit
Thorwald Dethlefsens Buch „Schicksal als Chance“ meinten
überwunden zu haben. Damals verlor der Schicksalsbegriff das
Unabdingbarkeit, Unausweichliche. Es wurde klar: Wir alle können
unser Leben und unser persönliches Dasein verstehen lernen und
erkennen, wo wir in inneren Mustern und Dogmen feststecken. Wir
können allein oder mit therapeutischer Unterstützung die Blockaden
lösen und unser Leben schöpferisch neu und frei gestalten. Es war
eine Befreiung aus der lähmendem Fatalismus. Und es ging noch
weiter.
Nach
der seelischen und auch psychosomatischen Ebene machten immer mehr
Lehrende auf die Kraft eigener Gedanken aufmerksam machten und sie
vermittelten die Kunst richtigen Wünschens.
Und
tatsächlich! Ich selbst und viele Menschen, die ich kannte, machten
erstaunliche Fortschritte, bisher Unmögliches ließ sich
verwirklichen und es schien nur noch eine Frage der Zeit, sich so
weitgehend innerlich zu befreien, dass einem erfüllten, kraftvollen
Leben nur noch wenig im Weg zu stehen schien – und dieses Wenige
würden wir mit ausreichendem Engagement früher oder später auch
noch lösen. Dieser Wille zur Veränderung, der sich an einem höheren
Lebensplan ausrichtete, fand lohnende Ziele und es schien so, als ob
es nur an der inneren Klarheit des Einzelnen lag, wenn etwas noch
nicht vollkommen verwirklicht wurde.
Und
dann kamen diese Jahre, in denen sich Lebensumstände entwickelten,
in
denen all das Wissen und Können im Umgang mit „Schicksalskräften“
nicht
mehr richtig greifen wollte!
Unverständliche
Dinge passierten. Dieselben Menschen, die so selbstverantwortlich ihr
Leben zu gestalten suchten, blieben nun oft ratlos zurück – ich
eingeschlossen! Plötzlich verlief jede Spur für einen
durchschaubaren Zusammenhang im Sande. Immer häufiger blieben die
tieferen Fragen nach dem Sinn einer Situation, nach Ursachen und
Bewältigungsstrategien offen. Kein noch so gutes und umfassendes
Konzept wollte passen und greifen (auch wenn sie gleichzeitig nicht falsch
erschienen).
Die
eigene Willenskraft für die Überwindung auftretender Problem
einzusetzen, erschöpfte sich schneller als sonst. Ermüdet
angesichts unerwartet hartnäckiger Widerstände blieb oft nur noch
ein Achselzucken übrig. Es schien als wolle das Leben erzwingen,
dass der betroffene Mensch aufgibt – dabei wissen wir doch, dass
Resignation uns nicht gut tut. Und doch!
Es
gibt eine Qualität des Saturns, die wir im Bild eines Eremiten oder
der Statue eines Buddha widergespiegelt finden. Es ist die
Fähigkeit, sich mit der Essenz des eigenen Wesens zu
identifizieren, die gleichzeitig eine Verbindung zur Essenz allen
Seins darstellt. Es ist die Fähigkeit, still zu werden
ohne resignativ zu verstummen. Es ist ein tiefer Wille des Daseins,
im Leben da zu sein, ohne gleich nach einem konkreten Ziel zu gucken
und aktiv zu werden, auch nicht in Gedanken.
Diese
Haltung stellt keine Frage nach der eigenen Machbarkeit und ist
bereit, den persönlichen Willen in den Dienst eines
übergeordneten Willens zu stellen. Diese Haltung erkennt auch
zeitliche Zusammenhänge an, die erst dann Potential in die
Verwirklichung kommen lassen, wenn eine Zeitqualität zur
Reife gekommen ist. Bei allem Bemühen sind diese übergeordneten
Zusammenhänge kaum vom Einzelnen zu erfassen.
Daraus
ergibt sich ein weiterer Aspekt des Saturns, der in scheinbar
aussichtslosen Lebensumständen auf uns wartet. Es geht dabei um eine
Entlastung von eben diesem Anspruch, für alles selbst eine
Lösung finden zu müssen.
Gefühle
von Unfähigkeit und Versagen entstehen unter anderem aus der
Vorstellung, dass uns im Leben immer nur eine Spiegelung des eigenen
Inneren begegnet (Resonanzprinzip). Kommen wir in eine schwere,
leidvolle Erfahrung, liegt es also nur am eigenen mangelnden
Bewusstsein, dass es so ist – oder wir müssen unsere Haltung
ändern können, damit es nicht mehr schmerzt. Schaffen wir es nicht,
diese Situation über eine Bewusstseinsveränderung zu erlösen,
haben wir eben nur etwas übersehen oder waren unfähig.
Welch
ein Leistungsdruck! Welch Ausmaß an ständiger Selbst-Überforderung!
So
wertvoll die Bereitschaft zu eigener innerer Mitarbeit ist, so
begrenzt ist diese Sicht aber auch. Jedes Konzept umfasst
nur einen gewissen Ausschnitt von Wahrheit.
Pluto und Saturn haben in ihrem jahrelangen Zusammenspiel überaus
deutlich gemacht, wo die Grenzen von Weltbildern, Ideologien,
geistigen und seelischen Konzepten liegen und das selbst der Begriff
der „Wahrheit“
nur in klar definierten Umrissen benutzt werden kann.
Saturn
im Zeichen des Schützen
-
Grenzsetzung und Ausdehnung
-
Verantwortung für die innere Reifung
-
Die Erde ist eine Scheibe und irdisches Leben polar und linear:
Was
es heißt, ein vertrautes Weltbild zu verlassen
Nun,
wo der Saturn in das Zeichen Schütze
eingetreten ist, werden die Saturnkräfte darauf gerichtet sein, den
Horizont des Einzelnen, von Völkern und der Menschheit zu weiten. Es
geht darum, vertrautes Verständnis um neue Erkenntnisse zu
bereichern und dadurch das eigene Weltbild zu reformieren. Toleranz
und Großzügigkeit wollen eine größere Dimension erreichen.
Saturn
wird uns überall auf eine eigene innere Begrenztheit
aufmerksam machen, wo Menschen zu eng geworden sind und eine
Weiterentwicklung ihres Verständnisses vom Leben versäumen.
Dies
wird angesichts der Flüchtlingsdebatten besonders bedeutungsvoll.
Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen, ist damit nicht mehr
ein Schwerpunkt-Thema von Reisenden, die fremde Kulturen besuchen.
Die Vertreter von
Völkern aus alles Welt kommen in unser Lebensterrain, übertreten
unsere Grenzen und wollen in unserem Leben einen Platz finden.
Eine
sinnvolle und doch schwierige Seite des Saturn
ist die Tendenz, sich angstvoll zusammenzuziehen, um sich
zu schützen. Die
Angst, sich selbst zu verlieren (Ich-Verlust) ist ein wichtiger
Überlebensmechanismus, der nur teilweise vom Denken gesteuert wird
oder bewusst beherrscht werden kann.
Eine
bis in die Zellen unseres Organismus vorhandene Information warnt wie
ein Wecker, der beim Überhören des Klingelns sein Signals lauter
und dichter werden lässt. Es ist also nicht jeder Mensch
ausländerfeindlich, der Angst zeigt oder ausspricht. Es geht nicht
automatisch um ein „gegen“ jemanden sein, sondern um ein „für“
die gefahrlose eigene Existenz.
Einer
sehr konstruktive Seite von Saturn im Schützen ist ein
wachsendes Verantwortungsgefühl für eine ethische Lebenshaltung,
aus der heraus andere Menschen achtungsvoll behandelt werden und sich
Respekt gegenüber allem Leben entwickeln kann.
Ein
natürliches Pflichtbewusstsein in Bezug auf den eigenen Beitrag
wird mit dieser Kräfteverbindung ebenso gefördert wie ein
ernsthafter Wunsch nach umfassendem Verständnis.
Ideale
finden damit einen realen Boden, um sie konkret zu verwirklichen.
Ein
jeder weiß, wie schwer es sein kann, innere Überzeugungen und
Bilder aufzugeben, die das eigene Leben sinnvoll erklären konnten
und damit Sicherheit gaben. Handelt es sich um ein
Verständnisgefüge, auf das sich eine große Gruppe oder eine ganze
Kultur geeinigt hat, werden alle Erkenntnisse, die den vertrauten
Rahmen verlassen, zu einer generellen Bedrohung. Wir alle wissen um
die Grabenkämpfe, die die Entdeckung auslöste, die Erde sei eine
Kugel und drehe sich um die Sonne. Kirchenvertreter sahen sogar ihr
Verständnis von Gott und der Schöpfung bedroht.
Und
doch befreite es die Menschen von der Angst vor Reisen an den Rand
des Horizonts. Die existentielle Gefahr, über den Rand der Erde ins
Nichts zu stürzen, löste sich ganz einfach auf. Im übertragenen
Sinne ist es genauso. Die Kräfte des Saturns möchten uns vor
Gefahren beschützen und raten zur Vorsicht, die eigenen Grenzen
nicht zu weit zu überschreiten.
Die
Kräfte des Jupiters, der Planet des Tierkreiszeichens Schütze,
wollen den Blick weiten für einen größeren Ausschnitt des Lebens.
Etwas, das im engeren Rahmen sinnvoll erschien, muss auf den
Prüfstand einer umfassenderen Realität. Zeichen, denen im alten
Zusammenhang eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben wurden, erfahren
nun eine neue Beurteilung. Manches muss verworfen werden, anderes
bekommt einen neuen Platz mit veränderter Bedeutung, einiges kann
weitgehend erhalten bleiben.
Je
grundlegender das Sinngefühl eines Menschen oder einer Kultur in
Frage gestellt wird, desto stärker können die Angstreaktionen
sein, die ausgelöst werden. Manch einer versucht es mit Ausblenden
oder Verleugnung bis eine veränderte Sicht unausweichlich wird.
Andere gehen in die Bekämpfung dessen, was nicht zu sein hat.
Ich
habe schon an mehreren Stellen das Buch „Der Quantensprung des
Denkens“ von Natalie Knapp empfohlen, denn darin wird beschrieben,
in welcher Weise die heutige Zeit fordert, ein gewohntes Weltbild
aufzugeben und etwas unmöglich Erscheinendes denken zu lernen.
Der
auf die altvertraute Sicht eingeschworene Verstand sträubt
sich, denn der Verstand, den wir als Intellekt bezeichnen,
bewegt sich in linearen Bahnen (von Punkt A zu Punkt B, C, D).
Logische Schlussfolgerungen geben ein Grundgefühl von
Sicherheit und möglicher Beherrschung des Lebens (das Gefilde von
Merkur).
Der
Verstand, der tieferes Verstehen und umfassendes Verständnis
erreichen möchte, ist Schütze- und Jupiter-Terrain. Diese Kraft
will niemals stehen bleiben und in einem festen Rahmen erstarren, wie
es bei einer Übertreibung des Saturn-Prinzips droht. Verstand
im Sinne von Verständnis will immer neue Horizonte
entdecken und übergeordnete Einsichten erlangen.
Im
Zeitalter der Quantenphysik geht es um die Erweiterung einer linearen
und dualen Interpretation des Lebens zu einer mehrdimensionalen
Lebenserfahrung – denn – nur durch die Überwindung der Angst
vor einem Fall in ein sinnentleertes Nichts weitet sich das Denken
und in Folge eine Neuinterpretation des Erlebens.
Da
stellt sich die Frage:
Wie
kann ich mich zurechtfinden in einer Welt, die nicht klar eingegrenzt
aus Gegensatzpaaren besteht und das, obwohl sie offensichtlich
existieren?
Wie
kann das sein?
Paradoxe
nicht mehr als Paradoxe zu sehen, die Gleichzeitigkeit scheinbar
sich widersprechender Wirklichkeiten anzuerkennen, ist genau der
Nährboden erweiterter Toleranz, die wir angesichts aktueller
menschlicher Herausforderungen brauchen. Sie erweitert auch die
Toleranz sich selbst gegenüber. Manches, was jetzt noch sinnlos
erscheint, braucht einfach nur Zeit, um seinen Sinn aus neuer
Perspektive zeigen zu können.
Die
Geduld dafür bringt uns die Kraft des Saturns, die Fähigkeit zur
notwendigen Ausdehnung unseres Verstandes und Verstehens schenkt uns
das Schütze-Potential.
Wenn
Saturn und Neptun in Spannung kommen
-
Formen schaffen und Formen auflösen
-
Fließende Übergänge statt klar erkennbare Grenzen
-
Wenn harte Arbeit, Fleiß und Disziplin nichts mehr nützen
-
Der Wille zur Hingabe
-
Stabilität im Vertrauen
-
Ein schaukelndes Floß als Boden der Weiterentwicklung,
sich
treiben zu lassen ohne sich gehen zu lassen
-
Eine Atmosphäre der Ernüchterung
-
Träume und Visionen ernst nehmen
Doch
nun nähert sich Saturn
langsam der 90°-Spannung zum Neptun in seinem eigenen
Zeichen Fische. Insgesamt wird
diese Spannung dreimal exakt:
am
26. November 2015,
am 17. Juni 2016
und am 11. September
2016.
Das
bedeutet, dass wir ab jetzt bis in den Oktober 2016 hinein die eben
aufgeführten Themen in intensiver Weise miterleben werden. Einigen
Menschen werden sie direkt in sich selbst oder ihrem Leben begegnen,
alle anderen werden über gesellschaftliche Ereignisse und Strömungen
oder Menschheitsfragen davon hören. Wer sensibel auf kollektive
Veränderungen reagiert, wird sich auch auf diesem Wege berührt oder
betroffen fühlen.
Ich
habe Euch gerade eine eindrucksvolle Liste möglicher Themen
aufgestellt, wie sich die Dynamik zwischen den Kräften von Saturn
und Neptun zeigen können. Es soll aber nur einen ersten Überblick
geben.
Um
den Artikel nicht zu lang werden zu lassen, gehe ich auf diese Themen
bald ausführlicher ein. Es bleibt uns ein ganzes Jahr, um damit
vertraut zu werden und das Leben wird viele Beispiele hervorbringen,
die ich aufgreifen kann.
Ich
wünsche allen eine Zeit der Zuversicht,
der
Weitsicht
und
der inneren Ruhe
angesichts
einer sich verändernden Welt
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