Menschliche
Würde, Lebenssinn
und
würdevolles Sterben
Die
aktuelle Gestirnskonstellation
von
Saturn und Chiron tiefer verstehen
Teil
2
-
Vererbung von Lebenserkenntnis: Ein Geschenk an die Nachwelt
In
einer Welt, in der das Single-Dasein immer mehr zunimmt und auch
bewusst auf Familiengründung verzichtet wird – auch von Paaren –
ist gleichzeitig eine traditionelle Form des Lebenssinns geschwunden.
Nachkommen
in die Welt zu setzen, galt früher als ein wesentlicher Beitrag zum
Fortbestehen der Menschheit. Somit hatte Familiengründung und das
Pflegen von Familienwerten eine unmittelbare Bedeutung für das
Gefühl eines erfüllten Lebens.
Auf
ganz persönlicher Ebene gab und gibt es zusätzlich die Möglichkeit,
ein eigenes Lebenswerk direkt an die nachfolgende Generation
weiterzugeben. Die eigene Berufung setzte sich in der Berufung der
Kinder fort. Das tiefe Gefühl von Lebenssinn blieb oder bleibt so
für die Nachwelt erhalten. Der eigene Tod bedeutete nicht das Ende
von allem, wofür ein Mensch gelebt hatte (z.B. Familienbetriebe,
Künstler- und Artistenfamilien).
Aus
einer solchen generationsübergreifenden Familien-Berufung gingen und
gehen auch heute noch herausragende Persönlichkeiten hervor, die mit
der Familien-Erfahrung im Rücken mit neuen Schwerpunkten ein
sinnvolles Leben führen.
Die
Schattenseite eines solchen Lebensmodells ist ein Druck auf junge
Menschen, sich in einem Leben etablieren zu müssen, das eventuell
ihrer eigenen inneren Berufung widerspricht. Die Wahl läge dann
zwischen dem, sich für die Familie zu verbiegen – oder - das
Lebenswerk der Eltern, vielleicht sogar auch noch der Großeltern,
zum Sterben zu verurteilen. Das ist ein Konflikt, der nur zu lösen
ist, wenn die äußere Form losgelassen werden kann und Familien auch
andere Wege finden, die gewonnenen Lebenserfahrungen an die nächste
Genration weiterzugeben.
Künstler
verschiedener Genres können über ihre Werke etwas erschaffen, das
ihr eigenes Leben überdauert. Diese Werke werden oft ähnlich
empfunden wie die Geburt leiblicher Kinder. Die bleibende,
vielleicht sogar noch wachsende Wertschätzung der Gesellschaft
verleiht dem Sterbenden eine übergeordnete Bedeutung.
Es
gibt natürlich noch viele andere Menschen, die z.B. aufgrund eines
großen sozialen Engagement am Ende ihres Lebens zufrieden aus der
Welt gehen.
Doch
was ist mit der großen Gruppe von Menschen, deren Leben scheinbar
unspektakulär verlaufen ist, für die nicht anstand, „Große
Werke“ zu hinterlassen?
Was
ist beispielsweise mit den Müttern, Hausfrauen, Hausmännern, den
unzähligen Bürokräften, Servicemitarbeitern, Putzfrauen,
Müllmännern?
Ohne
Kindern? Oder mit Kindern, die ebenso wenig einen „erhabenen“
Sinn im Tun ihrer Eltern sehen können wie diese selbst? Menschen,
die so oft Geringschätzung erfahren?
Was
ist mit Kindern und Jugendlichen, die früh sterben?
Was
ist mit den chronisch Kranken, durch Behinderungen eingeschränkt
lebenden Menschen?
Worin
besteht ihr Beitrag für das Leben dieser Welt? Und wie können wir
sichtbar machen, ja in Worte fassen, welchen Wert ihr Dasein
ausgemacht hat?
Der
zeitlose Wert (Saturn in Schütze) jeder individuellen Existenz,
liegt in dessen Wesen begründet.
In
der Arbeit mit Geburts-Horoskopen ist ein wichtiger Beitrag
dazu möglich, einen Menschen in seinem einmaligen Potential
wahrzunehmen. Schon viele Male haben Klienten oder Klientinnen in
einer Beratung gesagt, dass ich etwas in Worte gefasst habe, für das
sie selbst nie die richtigen Worte haben finden können.
Ausgesprochen zu hören, was ein Mensch zutiefst als seine
Einmaligkeit empfindet, kann einen wichtigen Impuls geben, um den
eigenen Wert anzuerkennen..
Nach
meiner Erfahrung leben Menschen ihr Potential in vielfältiger Weise.
Niemand könnte von außen derart geniale Lösungen für ein
komplexes Persönlichkeitsgefüge erfinden, wie eben genau der
Mensch, in dem es veranlagt ist! Ich staune immer wieder und
beglückwünsche Menschen in Beratungsgesprächen für ihre
schöpferische Leistung. So selbstverständlich nehmen sie selbst und
ihr Umfeld die entstandene Lebenskunst wahr, als wäre all das
nichts besonderes.
Wie
die in Teil 1 beschriebene „Dignity-Therapie“ Menschen kurz vor
ihrem Tod dabei helfen, sich die eigenen Lebensfrüchte anzuerkennen
und ein geistiges Erbe zu formulieren, so leistet auch die
astrologische Arbeit einen wichtigen Beitrag dazu, Menschen zu
würdigen und sie in einer Haltung innerer Würde zu
bestärken.
Das
kann zu einer Heilung eines
Urschmerzes beitragen, den jeder Mensch als abgegrenztes,
begrenztes Wesen in sich trägt. Denn das Verständnis des
persönlichen Beitrags zur Fülle und Vielfältigkeit der Schöpfung,
ist das, was uns alle verbindet. Respekt für das eigene Sein und
Selbstachtung sind grundlegende Werte, die gepflegt werden wollen.
Darin
zeigt sich eine erlöste Form
der
Saturn-Spannung zum Chiron im Zeichen Fische.
-
Ein wohlwollender Rückblick auf vergangenes Leben als Same der
Zukunft
Der
Wert eines jeden einzelnen als Teil des großen Ganzen existiert
unabhängig von gesellschaftlichen Wertmaßstäben. Er geht nie
verloren.
In
der Lebenskette der Generationen bildet ein jeder eine Perle, die
dieser Kette eine Einmaligkeit in der Unendlichkeit verleiht.
Die
in Muscheln gewachsenen Perlen entstehen aus einer Störung. Es sind
eingedrungene Staubkörner, die in Perlen verwandelt werden. So ist
auch mit schmerzvollen Erfahrungen und als Fehler und Versagen
empfundenes Handeln. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der
persönlichen Reifung.
Die
Perle, die Du bist, gewinnt ihre Schönheit aus der Fülle
unterschiedlichster Erfahrungen und Erkenntnisse.
Da
Dein Potential unendliche Ausdrucksmöglichkeiten enthält, bist Du
niemals fertig!
Darum
gibt es schlussendlich kein Versäumnis, denn wir alle leben nur
einen Ausschnitt dessen, was uns möglich wäre.
Sei
wie Du gemeint
Sei
auch Du, wie Du gemeint,
von
innen her, von Deinem Sein.
Sei,
wie jede Zelle in Dir weiß,
dass
Du es bist, nur Du sein kannst.
Sei
auch Du wie alles Leben,
von
der Schöpfung so gewollt,
wie
es sich zeigt durch Tag und Nacht,
unverändert
wandelbar und unverkennbar.
Sei
auch Du wie jeder Baum,
Stetig
wachsend in eigenem Tempo,
innehaltend,
scheinbar erstarrt zur Winterszeit,
frisch
erblüht, Früchte tragend im Sonnenlicht.
Wie
anders als göttlich ist zu nennen
das,
was Dich einmalig Du sein lässt?
Lebe
Dein „Ich“ in größter Würde,
eingedenk
dessen, dass Du bist, was Gott gewollt.
HAS
I
Ich wünsche Allen einen erholsamen, sonnigen Sonntag
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