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Samstag, 26. Januar 2013

Wichtige Gestirnskonstellationen bis 2015

Teil 2 

Pluto, Gott der Unterwelt und Schattenmann


Teil 1 endete mit mit der Erläuterung des zweiten Warums in Bezug auf die Teilnahme zweier Gothik-Freaks auf einer Party. Ich habe darin zuerst Saturn "Sensenmann" näher vorgestellt. Jetzt geht es um den "Schattenmann", den personifizierten Pluto, im persönlichen Kontakt. Das im ersten Teil aufgetauchte 3. Fragezeichen fragt nach seiner Rolle als Partygast und warum eben das schwierig sein kann.

Als Gott der Unterwelt und Herrscher des Totenreichs arbeitet Pluto gewissermaßen Hand in Hand mit Saturn, wobei er noch größere Macht besitzt als dieser. Da Plutos Kräfte alles Verborgene aufdecken wollen, alle Masken schönen Scheins herunterreißen, weil er sich der absoluten Wahrheit verpflichtet fühlt, ist er im Partysinne nur bedingt "gesellschaftsfähig".


Er wird sich als Gast erstmal sehr zurückhalten, dabei aber aufmerksam und mit eindringlichem Blick alles beobachten. Was sind die Anwesenden für Persönlichkeiten? Was zeigen sie von sich? Noch wichtiger, was zeigen sie nicht? Welche Beziehungsdynamik läuft unter der Oberfläche? Welche Themen werden gemieden, gibt es Tabus?

Je nachdem, was er antrifft, wird er noch schweigsamer, lässt aber alle spüren, dass er sie durchschaut oder er wird treffsicher mit wenigen Worten das aussprechen, was alle vermeiden wollten. In beiden Fällen ist es mit der Behaglichkeit vorbei. Sollte es einen nächsten Versuch geben, die Lage durch Überspielen zu retten, wird er mit ziemlicher Sicherheit noch konfrontativer, was auch mal zu einem Knaller mit dramatischem Abgang führen kann. Fühlt er sich doch im Namen einer übergeordneten gesellschaftlichen Ehrlichkeit verpflichtet, die unangenehme Aufgabe zu übernehmen, offen für Wahrhaftigkeit einzutreten. Er fühlt sich dann zu Unrecht als "Stimmungskiller" und "Störenfried" abgestempelt. 

Denn er weiß, dass es auch ganz anders geht:
Sind alle Anwesenden von Grund auf aufrichtig, stehen sie zu Fehlern und Schattenseiten und sind konfliktfähig, fühlt sich Pluto willkommen. Dazu müssen diese nicht mal  an diesem Abend thematisiert werden. Er spürt die Bereitschaft, die klarere Atmosphäre. Befreit von der Rolle des Aufdeckers, kann er sich öffnen und zeigt sich in seiner großen Toleranz und seinem tiefen Verständnis für alles Menschliche. Er kann auch über Schwieriges lachen und gewinnt allem etwas Gutes ab. Er ist Meister im Aufspüren von "Perlen" und "Schätzen", die sich im Schlamm menschlichen Unrats verstecken - und er weiß sie zu heben. Er kann mit einer Intensität präsent sein, die jeder Feier, jedem Freundestreffen eine befriedigende Würze gibt, denn oberflächlich ist er nie.

Wohlbemerkt! Ich rede hier von einer reinen Personifizierung der Pluto-Energien. Der reale Mensch ist ja immer eine Mischung aus allen Lebenskräften und hat auch bei einer starken Plutobetonung Anpassungsmechanismen zur Verfügung. Doch weiß ich aus Erfahrung, dass eben diese Pluto- oder Skorpionbetonten oft die unliebsame Aufgabe übernehmen, offen in Fettnäpfchen zu treten und damit ein schmerzvolles Aufstöhnen auszulösen.

Bei Pluto im Zeichen Steinbock - mit Saturn im Schlepptau - geht es um das Aufdecken aller Schattenseiten und Lebensfeindlichkeiten in Konzepten und Gesellschaftsformen jeder Art. Skandale, Betrügereien, Lügen oder Doppelmoral offenzulegen, ist seine Spezialität. Das hochgelobte Wirtschaftssystem wird mit seinem Missbrauch dann genauso bloßgestellt wie sexueller Missbrauch von Pfarrern oder Pädophilie von Pädagogen.

Persönlich wie kollektiv gesehen, wird alles, was dem Lebensfluss in seiner Lebendigkeit im Wege steht, radikal beseitigt. Wo Reformen keine grundlegende Veränderung bringen, wird ein System lieber restlos zu Fall gebracht, auch wenn wir dabei viel Liebgewonnenes opfern müssen.

Pluto steht für das Prinzip von Stirb- und Werde. Das anschaulichste Beispiel in der Natur ist die Wandlung der Raupe zum Schmetterling. Die Raupe kann nicht erstmal halb eine Raupe werden, um sich der Form des Schmetterlings langsam anzunähern. Eine Form muss zuerst völlig sterben. Verpuppt vollzieht sich unsichtbar eine rätselhafte Wandlung, aus der ein vollkommen anderes Tier zum Vorschein kommt.

Geschieht ein solches Sterben von Form und Gestalt in unserem eigenen Leben, betrifft es beispielsweise unsere Gesundheit, unseren Familienzusammenhalt, unseren Besitz oder ein aufgebautes Geschäft, fällt es schwer, auf ein "Happy End in Schmetterlingsform" zu hoffen. Es trifft uns schwer, tut weh und macht Angst. Das gleiche gilt für den Verlust vertrauter Gefühle von Lebenssinn, für zur Gewohnheit gewordene religiöse oder spirituelle Überzeugungen. Noch heftiger wird es, wenn es um unsere Überlebensstrategien und unsere inneren Sicherheitssysteme geht. Wenn diese sterben müssen, weil sie zu einer Behinderung unserer Lebendigkeit geworden sind, stehen wir  hilflos im Nichts. Das kann Panik auslösen.

Handelt es sich tatsächlich um eine Lebensphase plutonische Transformation, werden wir nach dem Verlust eine längere Durststrecke überstehen müssen, in der scheinbar nichts geschieht. Da fragen wir uns: Wird jemals etwas Neues, Lebenswertes entstehen können? Und wie soll das gehen? 
Typisch für Pluto-Prozesse ist, dass uns eine lineare, vom Verstand gesteuerte, Lösungssuche nicht weiterhilft. Jeder Versuch, etwas selbst zu wollen oder den Vorgang zu beschleunigen, wirft uns nur noch heftiger zurück. Wir sind im "Verpuppungsstadium" und der Wandlungsvorgang folgt eigenen Regeln und Zeitabläufen. Wir können nur stillhalten und vertrauen.

Qualitäten von Saturn sind Gründlichkeit und Geduld, eine von Pluto ist das tiefe Vertrauen
in die Wandlungskräfte des Lebens. Sich überlassen, Aufgeben im Sinne einer Hingabe an das Notwendige ist die große Kunst, in die wir in diesen Jahren eingeweiht werden.

Es handelt sich um etwas sehr Komplexes, das sich von Mensch zu Mensch, Lebensbereich zu Lebensbereich immer wieder anders gestalten wird. Es gibt keine Richtwerte, wie lange die Verpuppungszeit im Einzelnen dauert und keine Aussagemöglichkeiten, wie das Neue Aussehen wird, was danach kommt. Es geht um Neuschöpfung. Es ist beim Menschen auch nicht immer ein ganz klarer Ablauf von einer Langzeitform in eine nächste Langzeitform. In unseren Zeiten rasanter Entwicklungen, gibt es Zwischenstadien, die sich wie eine neue tragfähige Gestalt anfühlen können, um sich dann in eine nächste Stirb- und Werde-Phase zu begeben. Das kann Menschen richtig zur Verzweiflung bringen - genauso sehr, wie wenn mehrere Lebensbereiche betroffen sind. 

Ich empfehle in meinen astrologischen Beratungen, immer, sich in einer Pluto-Krise Hilfe zu holen, sich Unterstützung zu gönnen. Selbst starke, unabhängige Menschen mit großen Fähigkeiten im Krisenmanagement, können sich in solchen Phasen hilflos fühlen und zusammenbrechen. Wichtig ist, sich nicht zusätzlich mit Versagensgefühlen und Selbstzweifeln zu quälen. Diese Transformationsprobleme sind wie die Wehen einer Geburt ein natürlicher Prozess. Was nicht mehr funktioniert, soll nicht mehr funktionieren! 

Und wenn Du größter Meister, größte Meisterin im Funtionieren bist und es genau darum geht, aus dem auszuscheren, wirst Du Dich nun völlig unfähig fühlen. Und wenn es schien, als wenn für Dich mit Anstrengung und guter Organisation alles machbar und erreichbar war, wirst Du Dich jetzt fühlen wie im falschen Film. Es macht! Irgendeine Macht nimmt Dir alles aus der Hand. Das ist kein Unvermögen, kein Versagen, keine Schwäche! Das gehört dazu!


Die Geburt des Neuen wird kommen! 
Und das Kind, das durch Dich geboren wird, wirst Du als Wunder empfinden - so wie jedes Neugeborene aufs Neue das Wunder des Lebens zeigt.


Ausblick auf Teil 3: Eigentlich wollte ich darin bereits auf die Rolle des Planeten Uranus eingehen, der sich bis 2015 in einer starken Spannung zu Pluto befindet. Doch verschiebe ich das auf den 4. Teil.
In Teil 3 möchte ich angesichts der bei so vielen  Menschen auftretenden akuten Langzeitkrisen, Dauer-Burnouts, Todes-Sehnsüchten aus verständlicher Lebensmüdigkeit, seelischen und nervlichen Zusammenbrüchen oder auch Angst vor Wahnsinn etwas wie einen "Leitfaden im Umgang mit Plutokrisen" in Kurzform erstellen. Daraus wird sich organisch der Übergang in die Auswirkungen der Uranuskräfte ergeben, die an all dem kräftig beteiligt sind.

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