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Samstag, 6. Dezember 2014

"Samen des Lebens"- Horoskopdeutung für Säuglinge und Kleinkinder, Teil 2


Samen des Lebens

Horoskopdeutung für Säuglinge und Kleinkinder

Teil 2

 


"Geburt des Lebens"
 
HAS
(Jaxon- und Neopastellfarben)
 

Zum Inhalt:
    - Die Elemente als Grundlage für individuelles Temperament
     - Sonne, Mond und Aszendent
    - Der Mut zu individueller Eltern-Kind-Beziehung
     - Neu geboren in dieser Welt: Kind, Gesellschaft und Zeitgeist
    - Hat ein Baby oder Kleinkind schon eine Berufung?


Die Elemente als Grundlage für individuelles Temperament


Für die Horoskop-Besprechung eines kleinen Kindes ist ein Einstieg über die individuelle Betonung in den vier Elementen sehr schön. Feuer, Wasser, Luft und Erde kennt jeder Mensch aus konkreter Erfahrung. Bilder, die Situationen mit einem Element beschreiben oder Begegnung von zwei Elementen, sind leicht auf die Ebene des persönlichen Ausdrucks zu übertragen.

Wie es sich anfühlt, wenn einen Menschen innen eine Glut oder ein zündender Funke erfasst und was geschieht, wenn dieses Feuer die Gefühle (Wasser) zum Brodeln bringt, ist leicht nachzuvollziehen – dass Wasser aber auch Feuer löschen kann, genauso.

Auf diesem Wege lassen sich vielfältige „Bilder malen“, die helfen, sich auf das Wesen des eigenen Kindes einzustimmen, selbst wenn eine andere Art in ihm betont ist als in Mutter oder Vater. Gleich kommen Erinnerungen an den Löwe-Opa oder die Widder-Tante, wenn es um Feuer geht oder ein sanftmütiger Fische-Bruder, wenn es ums Wasser geht.

Vielleicht sollte ich für die unter Euch, die sich astrologisch nicht so auskennen, einen kleinen Überblick über die Zuordnung der Tierkreiszeichen zu den Elementen geben und die Zugehörigkeit der Planeten zu diesen Zeichen:

Feuer (aktive Kraft): Widder (Planet Mars), Löwe (Zentralgestirn Sonne), Schütze (Planet Jupiter)
Luft (aktive Kraft): Waage (Planet Venus), Wassermann (Planet Uranus), Zwilling (Planet Merkur)
Wasser (passive Kraft): Krebs (Mond), Skorpion (Planet Pluto), Fische (Planet Neptun)
Erde (passive Kraft): Steinbock (Planet Saturn), Stier (Planet Venus), Jungfrau (Planet Merkur)

Jeder wichtige Aspekt im Geburtshoroskop steht in einem der Tierkreiszeichen, das zu einem Element gehört. Doch ist es nicht gleichmäßig verteilt und so kann es zu Ballungen in einem Element kommen und zu einer schwachen Besetzung in einem anderen. Die individuelle Mischung gibt einen ersten wichtigen Eindruck von dem, was wir „das Temperament“ eines Menschen nennen.

In der Anthroposophie sind die vier Temperamente als cholerisch (Feuer), sanguinisch (Luft), phlegmatisch (Wasser) und melancholisch (Erde) bekannt und natürlich genauso wertfrei gemeint wie die Elemente der Astrologie. Auch dort ist bekannt, dass die Gewichtung in jedem Menschen anders ist. Leider sind diese Bezeichnungen in der Alltagssprache mit starken Wertungen verbunden worden. Wer hat schon gern ein cholerisches Kind oder macht sich nicht gleich Sorgen um ein Kind, das als melancholisch bezeichnet wird? Anders in der modernen Astrologie:

Ein feuriges Kind mit seiner Begeisterungsfähigkeit, die wie ein Funken auf andere überspringen kann, ein luftiges Kind mit seiner wachen Neugier auf das Leben und einem flinken Geist, das wasserbetonte Kind mit seiner Einfühlsamkeit und seelischen Offenheit sowie das erdbetonte Kind mit seiner Geduld und Ausdauer und dem praktischen Geschick ist dagegen gern willkommen – jedes auf seine Art.
    Sonne, Mond und Aszendent
In der Horoskopdeutung eines Kindes, gerade eines Neugeborenen, gehe ich nicht auf sämtliche Horoskopfaktoren im Einzelnen ein. Ich behalte die Zusammenhänge im Auge und erwähne beispielsweise die Kraft eines Mars oder eines Merkurs da, wo diese Kraft eine wichtige Rolle spielt. Manches beziehe ich in der Art einer Formulierung mit ein, ohne es speziell astrologisch zuzuordnen.

 
Der Mond aber ist für jedes Baby und Kleinkind von besonderer Bedeutung, weil sie sich in einer „Mond-Lebensphase“ befinden. Der Mond steht symbolisch für die Entwicklung von Urvertrauen, für die kindliche Unschuld, mit der es unvoreingenommen dem Leben begegnet, für das Nährende in der Mutter-Kind-Beziehung sowie ein familiäres Grundgefühl. Der Mond zeigt eine persönliche Lebensgrundstimmung und wie ein Kind Eindrücke aufnimmt und verarbeitet.
(Der Mond als urmütterlich-weibliches Prinzip kann auch über den Vater einfließen)


Die Sonne ist das innere Zentrum, über das Identität und Ich-Gefühl entwickelt wird, symbolisiert aber auch die Herzenskraft, mit der der im Kind verborgene Lebensplan entfaltet wird. Über sie zeigt sich, wie ein Kind Lebensimpulse aufgreifen und umsetzen wird, mit welcher Wesensart es sich zeigt. Selbstbewusstsein, Bewusstseins des eigenen göttlichen Funkens und schöpferischer Ausdruck hängen von der Entwicklung der Sonnen-Instanz ab. Die Sonne steht auch symbolisch für die Vater-Kind-Beziehung (auch wenn eine entsprechend veranlagte Mutter diese ausfüllen kann).


Der Aszendent (AC), so wie ich ihn verstehe, zeigt ein breites Spektrum an Potential, dass sich aus dem Tierkreiszeichen und den Planeten zusammensetzt, die zur Zeit der Geburt am Geburtsort in diesem Horoskopbereich stand (auch als Haus 1 bezeichnet). Mit dem AC ist es wie mit einem ungehobenen Schatz, der im Laufe des Lebens immer neue Aspekte an die Oberfläche bringt, die den dazu gehörigen Zeichen und Planeten entsprechen. Die Facetten dieses Themas gehören zu einem tiefen inneren Entwicklungsanliegen, das das Kind in sich trägt.

Der Aszendent prägt aber auch in gewissem Maße körperliche Merkmale mit wie etwa Statur, Gesichtszüge, Gestik, Auftreten.
Wann sich Merkmale von Sonnen- und Aszendenten-Veranlagung in welcher Weise in der kindlichen Entwicklung zeigen, wird von Astrologen verschieden interpretiert. Ich selbst bin der Ansicht, dass sich immer das Ganze zeigt und es auf den Blick ankommt, mit dem jeweils darauf geguckt wird. Meine Erfahrung hat dies bestätigt. Um ein bestimmtes Sternzeichen oder ein Planet in seiner typischen Ausprägung zu erfassen, muss bei Babys natürlich sehr fein auf die Samenform geachtet und das Wahrgenommene entsprechend behutsam gedeutet werden.


    Der Mut zu individueller Eltern-Kind-Beziehung
Immer achte ich auch darauf, Die Eltern dahingehend zu unterstützen, ihr eigenen, einmaliges Familienleben zu erschaffen, das jenseits von Klischees Eltern und Kind entspricht. Darum auch mein Hinweis darauf, die klassischen astrologischen Zuordnungen zu weiblichen wie mütterlichen und männlichen wie väterlichen Prinzipien zuzuordnen, nicht zu wörtlich zu nehmen. Natürlich ergibt sich aus Schwangerschaft und Geburt eine Art der Verbindung zwischen Mutter und Kind, die nicht einfach durch jemand anderen ersetzt werden kann (weder durch den Vater, die Großeltern oder andere). Doch zeigt das Leben verschiedenste Modelle, in denen Kinder alles bekommen, was sie brauchen, nur eben über andere Personen als im klassischen Familienbild vorgesehen.

          Hier einige Hinweise zu persönlichen Unterschieden, die es zu akzeptieren gilt:
  • So wie es Erwachsene gibt, die mehr Nähe oder mehr Freiraum brauchen, so gibt es auch bei Säuglingen und Kleinkindern bereits in zarten Abstufungen, also Persönlichkeiten mit größerem oder kleinerem Nähebedürfnis als andere. Es gibt dazu Anzeichen im Horoskop, die helfen, eigene Beobachtungen der Eltern zu unterstützen, wenn sie mit dem Kleinen sind – ohne etwas Anormales zu vermuten, wenn ihr Kind anhänglicher ist als andere oder mehr Für-sich-sein braucht.
  • Wenn die Mutter dringend ihr Bett für sich braucht, um gut zu schlafen, der Vater aber ein „Kuschler“ ist, warum sollte das Baby oder Kind nicht öfter Mal in seinem Arm schlafen, wenn es besondere Nähe braucht?
  • Für selbstverständlich halte ich inzwischen, dass Kinderversorgung und Maß der Berufstätigkeit so aufgeteilt wird wie es Eltern und Kind am besten gerecht wird (und natürlich die Bedingungen es erlauben).
  • Kinder von gleichgeschlechtlichen Eltern brauchen sich keine Sorgen darüber zu machen, dass dem Kind mütterliche oder väterliche Vorbilder fehlen, denn in jedem Menschen sind in verschieden hoher Betonung beiderlei Kräfte vorhanden. Meist zeigt sich in der Veranlagung des Kindes recht klar, welche Wesenskräfte es für seine Entwicklung braucht – und dass die vorhandenen Bezugspersonen diese mitbringen. Das gleiche gilt natürlich auch für Großmütter, Onkel und Tanten, Pflege- und Adoptiveltern, die Elternfunktionen übernehmen.
    Neu geboren in dieser Welt: Kind, Gesellschaft und Zeitgeist

Ebenfalls schaue ich immer auf eine besondere Betonung transpersonaler Kräfte im Wesen eines Kindes. Damit meine ich die Lebenskräfte, die den Einzelnen mit dem Kollektiv, der größeren Gemeinschaft verbindet. Ich erkenne sie an stark betonten Stellungen der Planeten Uranus, Neptun, Pluto mit den dazugehörigen Tierkreiszeichen Wassermann, Fische und Skorpion.


Sehr viele der heutigen Kinder sind in hohem Maße durchlässig für gesellschaftliche Anliegen und Strömungen. Sie haben dann durchlässigere Grenzen, spüren Bedürfnisse, Freuden und Ängste im Umfeld intensiver als andere. Das bringt bereits bei Babys eine erhöhte Sensibilität und schnellere Überreiztheit mit sich, die es zu berücksichtigen gilt, damit das Kind zur Ruhe kommen und sich selbst ausreichend spüren kann. Mehr dazu findet ihr z.B. in Artikeln oder Büchern über hochsensible Kinder.

Ausführlich schreibe ich dazu auch in meinem Buch:
Ganz normal verrückt - Das Wassermannzeitalter und seine Kinder“, das es als gedrucktes Buch und als E-Book zu kaufen gibt.

Wir Leben in Jahren des Aufbruchs, des Umbruchs, oft auch von Zusammenbruch alter, sicher geglaubter Lebensumstände. Auch der Beziehungsbereich ist ständig im Wandel, Partnerschaften und Freundschaften brechen auseinander, in Familien - sogar in Völkerfamilien - kommen alte, unverdaute Konflikte hoch und verunsichern alle Beteiligten. Nun könnten wir die Kinder bedauern, die in eine solche Zeit geboren werden.

Es ist aber genau anders herum. Diese Kinder wollen uns Mut machen. Jedes von ihnen trägt die Spannungs- und Problemstellungen im eigenen Potential – und – in jedem der Samen sind außer den möglichen Schwierigkeiten auch vielfältige Lösungsmöglichkeiten enthalten, die darauf warten, entdeckt zu werden.

Dafür müssen wir auf die innere Weisheit unserer Kinder und Enkelkinder, Nichten und Neffen und Patenkinder vertrauen. Wollen wir für sie eine friedlichere, liebevollere Zukunft, müssen wir ihnen in die Augen schauen und alles dafür tun, damit das Lösende, das Neue, Unerwartete ihrer Persönlichkeiten alle Unterstützung bekommt, die uns möglich ist. Wir müssen bereit sein, Normen und Festschreibungen in Frage zu stellen, wenn wir bemerken, dass sie ein Kind verbiegen werden.


Wir Erwachsenen haben ebenfalls alle erneuernde, reformerische und transformierende Kräfte in uns, die auf unsere Erlaubnis warten, außergewöhnliche Ideen zur Veränderung anzumelden und mit Begeisterung und Engagement in die Tat umzusetzen. So wird jedes Engagement für das eigene Kind, jedes Hinterfragen von Regeln, die Kinder zu verallgemeinern oder zu knebeln drohen, automatisch ein Einsatz für eine Veränderung in Richtung der Zukunft, wie wir sie für unsere Kinder wünschen.

Auf diese Weise kann ein kleines Wesen, gerade erst geboren, bereits erste Impulse in die Welt bringen, etwas zum Besseren zu verändern, nur weil liebende Familien für sie das Beste wollen. Für sich selbst nach Veränderung zu streben hat trotz allem gesellschaftlichen Egoismus weniger Antriebskraft als das Gefühl von Liebe und Verantwortung für ein Kind.
     
    Hat ein Baby oder Kleinkind schon eine „Berufung“?
Auf diesem Hintergrund ist wohl leichter zu verstehen, wie ein so kleines Wesen bereits verändernd in die Gesellschaft einwirken kann. Im Horoskop gucken Astrologen immer zu dem Strich, der die Himmelshöhe mittags um 12.00 Uhr symbolisiert (MC oder Medium Coeli genannt).

Alles Leben eines Menschen von klein auf bringt durch seine Existenz in seinem Umfeld etwas in Bewegung. Die Art, wie es da ist, hat einen Einfluss auf seine Lieben - über Krabbelgruppe, Krippe, Kindergarten, auch noch weiterführend im direkten Kontakt mit Gesellschaftsgruppen. Wenn wir den Begriff der Berufung weiter fassen und ihn gleichzeitig feiner betrachten, zeigt gerade die Astrologie ein Verständnis von „Berufung“, die über die Berufstätigkeit eines Erwachsenen weit hinaus geht – und damit auch die Bedeutung eines jedes Kindes in seinem einmaligen Wesen anerkennt.

Über das Thema, was sich im Horoskopfeld des MCs (dem 10.Feld oder Haus) durch ein Tierkreiszeichen und vielleicht noch durch darin stehende Planeten, werden bei einem Baby oder Kleinkind zarte erste Keime aus ihren eigenen Samen sichtbar, was z.B. durch die Lebensart, durch die Umsetzung von Talenten, durch Interaktionen mit anderen Menschen in die Welt strömen. Nicht immer sind das deutlich erkennbare Dinge, die wir benennen könnten.

 
Es geht hier selbstverständlich nicht darum, Kinder mit Erwartungen zu überfrachten, wie und in welchem Maß sie weltverändernd wirken könnten. Darauf möchte ich ganz klar hinweisen!

Es geht mir nur darum, sichtbar zu machen, wie sehr jedes Kind in seiner persönlichen Eigenart etwas zur Vielfalt unseres Lebens beiträgt, einfach durch sein Da-Sein. Dafür lohnt sich alles Engagement von Erwachsenen, Bedingungen zu schaffen, in denen sich Kinder ihrer Art entsprechend entfalten können – und – sich als Begleitperson von dem inspirieren zu lassen, was die zarten Keime ihrer Persönlichkeiten uns zeigen.

 

Ich freue mich auf die vielen Stunden, in denen ich weiterhin

Die Samen des Lebens“ von neuen kleinen Erdenbürgern entdecken darf.

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